Befreiungsfeiern
Bundespräsident besuchte KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Foto: fotokerschi.at/Kerschbaummayr
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Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen legte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 5. Mai im ehemaligen KZ Mauthausen einen Kranz nieder. Die Befreiungsfeiern können heuer wegen der Corona-Pandemie nicht im üblichen Rahmen stattfinden. Individuelles Gedenken direkt beim Mauthausen Memorial ist aber möglich.

MAUTHAUSEN. Seit 4. Mai stehen alle Außenbereiche der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (auch das ehemalige „Schutzhaftlager“) täglich wieder offen. Auf diese Weise können Menschen am historischen Ort individuell und still gedenken. Diese Form des individuellen Gedenkens wird auch in den Außenbereichen der Gedenkstätten Gusen, Ebensee und Melk möglich sein. „Wir wollten in diesen herausfordernden Zeiten bewusst ein Zeichen setzen. Individuelles Gedenken ist wichtig und wird von uns selbstverständlich ermöglicht“, sagt Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

Man wolle mit diesem Schritt auch signalisieren, dass 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen am 5. Mai 1945 durch die Amerikaner kein Schlussstrich unter das Thema gezogen werden darf. „Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und vor allem mit den Verbrechensorten ist vielmehr eine Verpflichtung und wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie“, führt Glück aus. Die Leitung der Gedenkstätte bittet Besucher, einzeln und nicht in großen Gruppen zum Memorial zu kommen. Zu beachten sind vor allem das Einhalten eines 1,5 Meter Sicherheitsabstandes zu anderen Personen und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Gebäuden.

Die Befreiungsfeier 2020 findet virtuell statt

Bundespräsident Alexander Van der Bellen gedachte der Opfer des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Nebenlager am Vormittag des 5. Mai mit einer Kranzniederlegung in der Gedenkstätte. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer äußerte sich anlässlich des Gedenktags in einer Aussendung: „Das Konzentrationslager Mauthausen kam nicht über Nacht. Am Anfang standen Ausgrenzung, Rassismus und Ablehnung politisch Andersdenkender. Für mich gibt es deshalb keinerlei Toleranz gegenüber solchen Tendenzen in einer Gesellschaft. Solchen Entwicklungen gilt es immer den Nährboden zu entziehen und dagegen mit aller Kraft anzukämpfen“, so Stelzer.

Die offiziellen Gedenkveranstaltungen an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und an vielen Orten ehemaliger Nebenlager mussten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die heurige Befreiungsfeier wird virtuell durchgeführt: Sonntag, 10. Mai, von 11 bis 12 Uhr. Live zu sehen unter https://www.mkoe.at/gedenk-und-erinnerungsarbeit/gedenk-und-befreiungsfeiern sowie live auf ORFIII. Die virtuelle Befreiungsfeier wird von 26. April bis 20. Mai 2020 von virtuellen Gedenkwochen umrahmt. In dieser Zeit werden Kurzvideos von KZ-Überlebenden und Zeitzeugen, mit Berichten von den Befreiern, Statements von Opferorganisationen, Botschaftern, lokalen Gedenk-Initiativen usw. gezeigt.

Hörpfade binational sind online

Bürger aus den Regionen Dachau in Oberbayern und Mauthausen – Gusen – St. Georgen in Oberösterreich haben im Audioguide-Projekt „Hörpfade binational“ gemeinsam erforscht, welche Rolle die NS-Vergangenheit heute noch in ihrer Heimat spielt. Ihre Audios erzählen von Dirndl-Schneiderinnen und Heimatforschern, vom Erinnern und Verdrängen, von Tatsachen und Legenden.

Die zweite Staffel der Podcast-Serie konnte noch kurz vor dem Corona-Shutdown in Österreich produziert werden. Nun sind alle 15 Audios online abrufbar: Auf https://www.br.de/medienkompetenzprojekte/inhalt/hoerpfade-2020-mauthausen-nationalsozialismus-erinnerung-100.html sowie über die „Klingende Landkarte“ des Bayerischen Volkshochschulverbands, https://www.klingende-landkarte.de/ Die „Hörpfade binational“ sind ein Projekt auf Initiative des Bayerischen Volkshochschulverbands, der Medienkompetenzprojekte des BR und der Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St.Georgen. Finanziell unterstützte es u. a. der Regionalentwicklungsverband Dachau AGIL mit EU-Fördergeldern.

75 Jahre Befreiung KZ Mauthausen
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Foto: Cityfoto
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