Statt ASO Langenstein
Debatte um Bau einer Sonderschule im Bezirk Perg

Die bestehende Sonderschule in Langenstein ist längst in die Jahre gekommen, zu klein und nicht adäquat ausgestattet. | Foto: MeinBezirk Perg
  • Die bestehende Sonderschule in Langenstein ist längst in die Jahre gekommen, zu klein und nicht adäquat ausgestattet.
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Im Bezirk Perg ist die Errichtung einer neuen Sonderschule geplant. Dafür braucht es nun einen Grundsatzbeschluss in den einzelnen Gemeinden. Während einige von einem "Pilotprojekt" sprechen, kritisieren andere, dass der Unterricht in Sonderschulen die Inklusion von Kindern mit hohem Förderbedarf verhindere.

BEZIRK PERG. Dringend bedarf es einer Lösung in der Allgemeinen Sonderschule (ASO) Langenstein, wo Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sowie mit Lern- und Verhaltensbeeinträchtigungen unterrichtet werden. Die Schule platzt wegen steigender Schülerzahlen aus allen Nähten. Das alte Gebäude ist zudem stark sanierungsbedürftig. Voriges Jahr zeigte sich Licht am Ende des Tunnels. Pergs Bürgermeister, Landtagsabgeordneter Anton Froschauer (VP), kündigte ein "Pilotprojekt" an: die Errichtung einer neuen Sonderschule, die von allen Gemeinden des Bezirks Perg getragen wird. Eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe formierte sich, um gemeinsam mit der Bildungsdirektion ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.

Ein Leben lang Sonderschüler?

In diesen Wochen steht in den Gemeinderäten der Grundsatzbeschluss für den Bau der neuen Schule an. Damit geriet das Thema wieder ans Licht der Öffentlichkeit – und das nicht ohne Kritik an den Plänen. "Man nimmt in Kauf, dass Kinder, die diese Schule besuchen, wieder ihr ganzes Leben lang als ‚Sonderschüler‘ stigmatisiert sind", schreibt ein MeinBezirk-Leser. Die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2008 in Kraft getreten ist, fordert, dass Kinder mit Behinderungen in allgemeinen Schulen unterrichtet werden.

Diskussion im oberösterreichischen Landtag

Darauf pocht auch Landtagsabgeordneter Erich Wahl (SP) aus St. Georgen an der Gusen. Er wollte in einer Sitzung des oö. Landtags von Bildungslandesrätin Christine Haberlander (VP) wissen: "Inwieweit entspricht der geplante Bau einer neuen Sonderschule den Verpflichtungen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung?" – "Ich bekenne mich klar zu den Sonderschulen in Oberösterreich", antwortete Haberlander. Sie verwies auf die Wahlfreiheit der Eltern, die selbst entscheiden können, ob sie ihr Kind in einer Sonderschule oder allgemeinen Schule unterrichten lassen wollen. Aber längst nicht in jeder Schule sind die passenden Voraussetzungen gegeben, um inklusiven Unterricht zu ermöglichen. Rund 100 Kinder besuchen im Bezirk Perg momentan entweder die ASO Langenstein oder Sonderschulklassen in Perg, Waldhausen oder Baumgartenberg.

"Es gibt Grenzen"

"Wir stehen zur Inklusion in vollem Umfang. Es gibt aber Grenzen, wo man den Kindern nichts Gutes mehr tut. Wir bauen keine Schule, um Inklusion zurückzudrängen, sondern um bestehenden Standorten, die bei weitem den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen, endlich mehr Raum zu geben", so Anton Froschauer, der seit 15 Jahren gute Kontakte zur ASO Langenstein pflegt. Er meint: "Wir wollen die besten Voraussetzungen für Kinder und PädagogInnen schaffen."

Abstimmen über neue Schule

In den Gemeinderäten des Bezirks sind noch nicht alle überzeugt. So entschied man etwa in St. Georgen an der Gusen, den Grundsatzbeschluss zu vertagen, bis ein pädagogisches Konzept für die neue Schule vorliegt. Ein ähnlicher Antrag der SPÖ Schwertberg wurde im Gemeinderat abgelehnt. Anzunehmen ist, dass der Bau der neuen Schule weiter verfolgt wird. Voraussichtlich wird die Einrichtung 16 bis 18 Klassen beherbergen und zwischen 15 und 18 Mio. Euro kosten. Das Land OÖ hat bereits eine Förderung von 90 Prozent für das Projekt signalisiert. Wunschstandort der Arbeitsgruppe ist die Bezirkshauptstadt Perg.

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