Dominic, der Teppich und Hund „Rocky“

LANGENSTEIN, KLAM. Ein paar Scheren und Wollen in grün, schwarz, orange und blau zieren drei zusammengestellte Tische im Werkraum der Sonderschule Langenstein. Die 14- bis 18-jährigen Mädchen und Burschen häkeln mit den Fingern geduldig Polster und Teppiche. „Wir machen etwas, wofür man Ausdauer braucht. Neben der Arbeit mit den Händen ist es auch gut für das Gehirn“, erklärt Doris Gamsjäger, die Werklehrerin.

Lebenspraktische Übungen
„Wir setzen auf lebenspraktische Übungen, die auch wichtig zur Berufsvorbereitung sind“. Besondere Ausdauer und Motivation beweist der 15-jährige Dominic Weixelbaumer. Der junge Bursch aus Klam hat mit den Fingern innerhalb kurzer Zeit einen 1,10 mal 1,70 Meter großen orangen Teppich mit den Fingern gehäkelt – ein wahres Prachtexemplar und Gesprächsthema Nummer eins in der Schule. Auch Interessenten haben schon wegen eines Teppichs angefragt. Ursprünglich hat Dominic den Teppich für seinen großen Traum gehäkelt: „Ich spare auf eine Gartenhütte“, erzählt er mit großem Stolz und einem breiten Grinser.

"Rocky" zog seine Fäden
Da der Teppich aber so schön ist, entschied die Familie, ihn in der Küche aufzulegen. Keine gute Idee, denn Hund „Rocky“ fand schnell Gefallen daran und zog die Fäden. Daher ziert der Teppich jetzt das Schlafzimmer. Dominic Weixelbaumer werkt mittlerweile bereits am nächsten Teppich, der dann in seine Gartenhütte kommen soll. Er ist ein tüchtiger Handwerker, häkelt sogar in der Mittagspause. Für den aufgeweckten und lebendigen jungen Mann ein Ausgleich. Zwei Jahre ist der knapp 16-Jährige noch in Langenstein, dann hofft er, bei der Lebenshilfe Grein in der Grünanlagen-Pflege arbeiten zu können. „Weil er gerne draußen ist, die Natur sehr mag“, ergänzt Doris Gamsjäger, die auf Bilder mit selbstgebastelteten Wichteln, Eulen und anderen Unikaten zeigt, die am Weihnachtsmarkt verkauft werden.