Ein Jahr nach der Jahrhundertflut

Grein 2014 | Foto: Köck
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BEZIRK. Tagelang Starkregen. Bedrohlich steigende Pegel, die zwischen 2. und 4. Juni ihren Höhepunkt erreichten. Verheerende Überschwemmungen in Langenstein und Abwinden, Furth, in Teilen Greins und St. Nikola. Bangen, ob Dämme halten, das Wasser überläuft. Nur zu gut sind die Bilder noch in den Köpfen verankert. Der Machlanddamm verhinderte eine Katastrophe wie 2002. Eine Erkenntnis war aber: Auch dieser Damm könnte bei einem zukünftigen Hochwasser nicht ausreichen. „Wir müssen Realisten sein und uns rüsten, können nicht sagen, es wird nie über den Damm rinnen“, so Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Lindner. Alarm- und Einsatzpläne wurden angepasst, Szenarien für die Evakuierung von Mitterkirchen und Teilen Mauthausens entwickelt.
Das größte Projekt ist der Hochwasserschutz St. Georgener Bucht: 5000 Menschen werden geschützt. Beim Gusen-Hochwasserschutz wird der Ortskern flussauf der Wimmingerbrücke gesichert. Der Aistdamm drohte zu brechen. Als Folge wird er abgedichtet und auf Aisting-Furth erweitert.

Häuser außerhalb des Damms
Unklarheit herrscht noch in Grein: „Das Hochwasser ist jetzt ein Jahr her, aber für mich noch nicht erledigt. Wir haben noch immer keine konkrete Information, was mit den ungeschützten Bereichen passieren wird“, sagt Greins Bürgermeister Manfred Michlmayr. Rund 20 Wohnhäuser, aber auch Firmengebäude und Gemeindeeinrichtungen wie das Freibad und der Campingplatz, sind beim „Hochwasser-Projekt vergessen worden. Ihnen wurde nach 2002 Schutz in Aussicht gestellt, aber bis jetzt ist nichts daraus geworden“, so Michlmayr. Im Oktober wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. „Sie zeigt die Möglichkeiten, wie aussiedeln, ein Stockwerk hochsiedeln oder Schutzbauten. Seit Dezember ist die Studie fertig. Nun beurteilt die Landespolitik, was wirtschaftlich möglich ist“, hofft der Ortschef auf baldige Ergebnisse. Schäden hat das Hochwasser 2013 am Hochwasserdamm in Saxen verursacht. Bis zum Sommer sei die Sanierung abgeschlossen, informiert Bürgermeister Ernst Haslinger. Biberschäden gibt es in Saxen nicht. „Aber wir sind wachsam, Gemeindearbeiter überprüfen den Damm regelmäßig“, so Haslinger.

Geplante Projekte
• Hochwasserprojekt St. Georgener Bucht: Beginn 2016, Kosten: 14 Millionen Euro. 5000 Menschen in Langenstein, Luftenberg sowie St. Georgen/Gusen werden vor einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt. Insgesamt sollen 2986 Meter Schutzmauern und 1940 Meter Dämme errichtet werden.

• Aist-Damm: Beginn 2015, 10 Millionen Euro; Maßnahmen: Abdichten auf 3,2 km, Erhöhen durch Anpassung an Schutzziele eines 100-jährlichen Hochwassers, Herstellen von Überstromstrecken für den Fall von Hochwässern mit größerem Ausmaß als HQ100. Erweitern auf Aisting-Furth.

• Hochwasserschutz Gusen: 2014 bis 2016, 5 Millionen Euro; Gusenvorländer werden abgesenkt, Gusen-Sohle wird eingetieft, Schutzdämme werden errichtet, Ufermauer wird erhöht. Abflussquerschnitt wird verbreitert, Pumpwerke.

Rückblick 2013 - Fotogalerien Hochwasser:

http://www.meinbezirk.at/mauthausen/chronik/hochwasser-in-luftenberg-langenstein-und-st-georgeng-d589405.html

http://www.meinbezirk.at/grein/chronik/hochwasser-in-grein-es-war-verdammt-knapp-d591615.html

http://www.meinbezirk.at/mauthausen/chronik/hochwasser-in-au-und-naarn-d590197.html

http://www.meinbezirk.at/pabneukirchen/chronik/zentimeter-partie-in-grein-michael-spindelegger-vor-ort-d590169.html

http://www.meinbezirk.at/pabneukirchen/chronik/st-nikola-abgesoffen-neuer-hochwasserrekord-d590849.html

http://www.meinbezirk.at/grein/chronik/bezirk-wieder-ein-jahrhunderthochwasser-d587802.html

http://www.meinbezirk.at/grein/chronik/hochwasser-in-st-nikola-d588666.html

http://www.meinbezirk.at/grein/chronik/hochwasser-am-sportplatz-des-tsv-st-georgengusen-d588865.html

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