Eine regionale Währung soll Versorgung sichern

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Drei Gemeinden planen ein oberösterreichweites Pionierprojekt: Ein regionales Wirtschaftsnetzwerk mit einem eigenen Geldsystem soll entstehen. Auch kleine und mittlere Betriebe in der Region sollen davon profitieren.

LANGENSTEIN, LUFTENBERG, ST. GEORGEN AN DER GUSEN. „Solche Systeme werden aus dem Boden schießen wie die Pilze“, sagte Tobias Plettenbacher am vergangenen Freitag im Gemeindeamt Langenstein anlässlich der zweiten Diskussionsrunde mit Vertretern aller drei Gemeinden. Plettenbacher ist Experte für komplementäre Währungen und Obmann von Timesozial. Dieser Verein beschäftigt sich mit Zeittauschsystemen für Nachbarschaftshilfe und kooperativen Wirtschaftsnetzwerken. Der regionale Kreislauf soll in den drei Gemeinden dann wie in der Abbildung skizziert ablaufen: Die Gemeinden geben Fördermittel an Vereine in regionaler Währung aus und verkaufen das Geld mit Rabatt an die Bürger. Vereine und Bürger können damit nur bei regional wirtschaftstreibenden Betrieben einkaufen, nicht bei Diskontmärkten. Die Betriebe können die Währung untereinander zirkulieren lassen oder Kommunalsteuern damit bezahlen. Die Bürger können ihre Ersparnisse zusätzlich in regionale Bürgerbeteiligungsgesellschaften investieren und vor Inflation und Totalverlust sichern. Bei einem Rücktausch in Euro muss eine Gebühr bezahlt werden.
„Die Grundversorgung ist heute nicht mehr gegeben. Nur mehr fünf Prozent der Bauern haben noch eigenes Saatgut. Daher ist es sinnvoll, sich von der Globalisierung etwas wegzuentwickeln. Eine Molkerei, Käserei, Photovoltaikanlagen, Wind- und Wasserkraft könnten in der Region entstehen. So etwas braucht natürlich Zeit“, erklärt Tobias Plettenbacher.
Die Eigenständigkeit soll in den Bereichen Energie, Ernährung, Soziales und Finanzen sichergestellt werden. Bürgerbeteiligungsgesellschaften könnten zum Beispiel in erneuerbare Energieprojekte investieren. Durch das Projekt sollen sich längerfristig auch Arbeitsplätze in der Region ergeben.
Auch die Nachbarschaftshilfe, die in St. Georgen bereits seit 2010 läuft, soll integriert werden.
Die kleineren Hilfen wie Holzhacken, Rasenmähen oder Reparaturen könnten in der regionalen Währung bezahlt werden.
Wie die Umsetzung in den Gemeinden erfolgt, ist noch nicht klar. Plettenbacher: „So ein Prozess dauert Jahre. Und man trifft bei jeder Veränderung auf Widerstände.“ Bis Ende März wird ein Grundsatzbeschluss in den Gemeinderäten getroffen. Danach werden Arbeitsgruppen Detailfragen ausarbeiten. „Alle Fraktionen der drei Gemeinden sind involviert, es ist eine gute Geschichte. Regionalität, Nahversorgung und Wirtschaft sollen gestärkt werden“, erklärt St. Georgens Ortschef Erich Wahl. Luftenbergs Bürgermeister Karl Buchberger: „Es können sich Chancen ergeben. Wir sind aber noch bei der Planung. Ein Direktvermarkter für regionale Betriebe wäre sicher sinnvoll.“

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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