Internationaler Frauentag
Fahnenhissung vor dem Perger Rathaus

- Anlässlich des bevorstehenden internationalen Frauentags am 8. März wurde vor dem Stadtamt als sichtbares Zeichen eine Fahne gehisst.
- Foto: MeinBezirk Perg/Köck
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Teuerung: Immer häufiger wird die Frauenberatungsstelle Perg wegen existenzieller Sorgen aufgesucht.
PERG. Anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentags am 8. März wurde vor dem Perger Stadtamt eine Fahne gehisst. Der internationale Frauentag feiert die Errungenschaften der Frauenbewegung. Er soll aber gleichzeitig auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten aufmerksam machen.
Forderungen
"Frauen wollen selbstbestimmt leben. Es braucht kürzere Arbeitszeiten, eine ordentliche Kinderbetreuung und 'Halbe-Halbe'", sagt Gertraud Jahn, Vorsitzende der Frauenberatung Perg. Für Landtagsabgeordnete Dagmar Engl (Grüne) ist eine Änderung des Rollenbildes nötig. "Wir müssen als Frauen kämpfen, es braucht aber auch solidarische Männer", meint Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz (SP). Bürgermeister Landtagsabgeordneter Anton Froschauer (VP) betont die Wichtigkeit, das Thema immer wieder sichtbar zu machen.
Finanzielle Sorgen immer häufiger
Die Frauenberatung Perg weist darauf hin, dass Frauen verstärkt von den massiven Preissteigerungen für Wohnen, Lebensmittel und Gesundheit betroffen sind – besonders Alleinerziehende, Alleinstehende und Pensionistinnen. "Immer häufiger suchen Frauen mit existenziellen Sorgen und großer finanzieller Belastung die Frauenberatung auf", sagt Leiterin Gabriele Schauer. "Da das Thema Armut ähnlich wie Gewalt sehr schambehaftet ist, sprechen Frauen nicht gerne über die Belastungen." Finanzielle Abhängigkeit erhöhe das Risiko von Gewalt.
Unterstützung in der Beratung
In der Beratung könnten Betroffene in geschütztem Rahmen über finanzielle Sorgen und Folgen wie soziale Ausgrenzung und psychische Belastung sprechen. Frauen werden bei der Beantragung von Leistungen sowie der Einbringung rechtlicher Forderungen unterstützt. Schauer betont: "Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist eine Voraussetzung, um sich aus einer belasteten, krank machenden und/oder von Gewalt betroffenen Beziehungssituation zu befreien."
Geringeres Einkommen
In Oberösterreich und besonders im Bezirk Perg ist der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern besonders stark ausgeprägt. Rund die Hälfte der Frauen arbeitet in Teilzeit, vor allem wegen unbezahlter Sorgearbeiten wie Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege. Viele Frauen seien auch in schlecht bezahlten Berufen/Branchen und seltener in Führungspositionen tätig. Hinzu komme: Sozialleistungen schützen oft nicht vor Armut.
Kontakt Frauenberatung Perg: 07262/54484, office@frauenberatung-perg.at
Lesung in St. Georgen/Gusen
Die Frauenberatung widmet sich heuer speziell dem Thema Frauenarmut. Am 3. April liest Daniela Brodesser aus ihrem Buch "Armut". Sie trägt eigene Erlebnisse vor und gibt Betroffenen eine Stimme. Wann und wo: Am 3. April ab 18 Uhr im "Haus der Erinnerung" in St. Georgen an der Gusen. Anmeldung: perg@stop-partnergewalt.at
Demo in Linz am Weltfrauentag
Eine Groß-Veranstaltung rund um den Weltfrauentag: Am 8. März findet in Linz ab 15 Uhr eine große Demo zahlreicher Organisationen statt. Das Motto: "Smash The Patriarchy, Fight for Democracy". Start ist beim Musiktheater, über die Landstraße geht es bis zum Hauptplatz.
Altersarmut als Thema bei Volkshilfe-Empfang
"Leistbares Leben für Frauen im Alter": Darum geht es beim Frühjahrsempfang der Volkshilfe Perg am 4. April ab 18 Uhr im Volksheim Schwertberg. An einer Podiumsdiskussion nehmen teil: Erich Fenninger (Direktor Volkshilfe Österreich), Eva Maria Holzleitner (Nationalratsabgeordnete und Vorsitzende SPÖ Frauen), Bianca Doblhofer (Pensionsversicherungsanstalt), Korinna Schumann (ÖGB), Erika Rippatha (Arbeiterkammer), Birgit Gerstorfer (Pensionistenverband), Sabine Schatz (Vorsitzende Volkshilfe Perg). Anmeldung hier oder an perg@volkshilfe-ooe.at
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