Update 26. 2. 2020 - Das sagt Spar OÖ
Traktoren zur Großdemo unterwegs

In Waldhausen starteten 21 Traktoren | Foto: privat
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  • In Waldhausen starteten 21 Traktoren
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Update 26. 2. 2020.
PERG, WALDHAUSEN. Aus allen Gemeinden des Bezirks sind derzeit Bauern mit ihren Traktoren Richtung Euro-Spar in Perg unterwegs. Mit 21 Traktoren sind um acht Uhr die Bauern aus Waldhausen von der östlichsten Gemeinde des Bezirks und des Bundeslandes zur Demo in Perg gestartet. „Wir haben bei der Milch seit 1994 einen Kaufkraftverlust von 60 Prozent, beim Rindfleisch ebenfalls 60 Prozent, beim Holz sind es 80 Prozent!“, informiert Franz Leitner, Kammerrat der Landwirtschaftskammer OÖ, der ebenfalls mit einem Traktor dabei ist.

Spar Oberösterreich teilt zu den Protesten mit:
"Bauernproteste – worum geht es eigentlich?
Für Mittwoch, 26.2.2020, sind Bauernproteste vor einigen SPAR-Zentralen und vor einigen Märkten angesagt.
Worum geht es bei diesen Demonstrationen?
Bei den Landwirten, die konventionelle Milch erzeugen, gibt es derzeit eine große Sorge: Es werden EU-Förderungen und andere Ausgleichszahlungen wegfallen. Sie befürchten, dass sie noch stärker unter Druck kommen werden. Daher fordern die Bauern von den Molkereien und indirekt von den Handelsketten derzeit massive Preiserhöhungen. Darüber verhandelt SPAR derzeit mit den Molkereien. Wissen muss man aber, dass Preiserhöhungen alleine die Lage der Bauern nicht wesentlich verbessern werden, da es hier um ein großes strukturelles Problem innerhalb der Landwirtschaft geht, das eigentlich die Politik lösen sollte.

SPAR verhandelt derzeit mit den Molkereien
Als Handelsunternehmen ist es die Aufgabe von SPAR, sowohl für die Molkereien (und damit indirekt für die Bauern) als auch für die Konsumenten einen angemessenen Preis zu verhandeln. Das geschieht derzeit. Leider hat sich in der Bauernschaft das falsche Gerücht verbreitet, dass die Preisgespräche abgebrochen worden seien. Das ist falsch! Richtig ist, dass SPAR nach wie vor in Verhandlungen mit den Molkereien ist. Wir sind sicher, dass wir diese Verhandlungen mit den Molkereien auch zu einem positiven Abschluss bringen werden!

Österreichs Konsumenten stützen Bauern bereits heute durch Mehrpreis
Von der gesamten in Österreich erzeugten Milch gehen nur ca. 9 % an SPAR. Jedoch über 60 % der heimischen Milch werden ins Ausland exportiert! Dafür bekommen die Molkereien einen deutlich niedrigeren Preis als von den heimischen Handelsketten. Den von den Bauern immer wieder geforderten Österreichbonus gibt es also längst.

SPAR zahlt Zuschläge
Für viele Produkte bezahlt SPAR der Landwirtschaft bereits heute freiwillige Zuschläge, besonders für bestimmte Qualitätsprojekte, wie zum Beispiel für Heumilch, für Wiesenmilch, für Bio-Bergbauernmilch.

SPAR ist Partner der Landwirtschaft
SPAR ist seit Jahrzehnten ein sehr guter Partner der Landwirtschaft und hat sich in vielen Bereichen sogar freiwillig verpflichtet: So führt SPAR seit 25 Jahren ausschließlich heimisches Frischfleisch mit AMA-Gütesiegel, zu 100 % heimische Eier und zu 100 % heimische Milch. Bei Butter kommen fast 90 % aus dem Inland, bei Obst und Gemüse kommt alles in die Regale, was es in Österreich saisonal verfügbar gibt. Alleine für die Bio-Linie SPAR Natur*pur arbeiten 7.000 österreichische Biobauern.
Ein derartig starkes Bekenntnis des Handels gegenüber den heimischen Bauern gibt es übrigens in ganz Europa nirgends in dieser Form!

Preisaktionen
Die Bauern fordern auch immer wieder, dass der Handel die Preisaktionen unterlässt. Sie finden, dass ihre Produkte dadurch an Wert verlieren. Sie fürchten außerdem, dass sie deshalb zu wenig Geld dafür bekommen. Das stimmt in dieser Form nicht, denn den Spannenverlust bei den Aktionen trägt zum größten Teil SPAR. Zudem helfen Aktionen den landwirtschaftlichen Erzeugern, den Absatz ihrer Markenprodukte zu erhöhen und Mehr- und Überproduktionen an die Kunden zu bringen. Deshalb werden Aktionen auch oft von den Produzenten selbst gefordert.

Update 24. 02. 20 Demo-Route
PERG. Der Demonstrations-Plan vor dem Euro-Spar kommenden Mittwoch, 26. 2. 2020,  Perg liegt auf dem Tisch! Die Anfahrtsrouten sind festgelegt. „Wir haben bei der Milch seit 1994 einen Kaufkraftverlust  von 60 Prozent!“, informiert Franz Leitner, Kammerrat der Landwirtschaftskammer OÖ."

Aufruf von Bauernbund-Bezirksobfrau Rosi Ferstl:

„Liebe *Bäuerinnen*, liebe *Bauern*!

Wir vom Bauernbund können nicht mehr länger zusehen! Die Preisverhandlungen der letzten Wochen haben wieder einmal gezeigt, dass der Handel nicht bereit ist, uns faire Produktpreise zu zahlen! Deshalb unsere Forderung:

- *Keine* *Dumpingpreise*, *Preisschlachten* oder *Schleuderangebote* bei Lebensmitteln.
- *Höchste* *Qualität* hat seinen *Preis*.
Jetzt ist der Zeitpunkt, diese Punkte *öffentlich* einzufordern!
Wir treffen uns am kommenden *Mittwoch* den *26.02.2020* um 9:30 Uhr mit unseren Traktoren beim Hallenbad Parkplatz in Perg. Anschließend Konvoifahrt zur Kundgebung beim Eurospar Perg.
Die Demonstration endet um 12.00 Uhr.
Wir ersuchen *ALLE* bäuerlichen Familien um Unterstützung dieser Aktion!

Hier die Routen nach Perg:

*Route 1*
Ansprechperson LKR Leitner Franz 06645912426

08:00 Waldhausen | Langenbach Parkplatz
08:15 St. Nikola | ehem. Gemeindezentrum
08:30 Grein | LGH Werkstätte
08:45 Klam | Achatzberg
09:15 Arbing | Wirt in Tobra
09:30 Perg | Hallenbad Parkplatz

*Route 2*

Ansprechperson Christian Lang 0676814280538

08:00 Saxen | Parkplatz Friedhof
08:15 Baumgartenberg | Marktstadl
08:30 Mitterkirchen | Kirche Parkplatz Häuserer
08:45 Naarn | Wirt z'Neuhof
09:30 Perg | Hallenbad Parkplatz

*Route 3*
Ansprechperson Markus Gruber 06641604049

08:00 St. Georgen am Walde | Schorschi Parkplatz
08:20 Pabneukichen | Wirt in Neudorf bzw. Anrei Pendlerparkplatz
08:40 St. Thomas | Himmelbauer Parkplatz
09:00 Münzbach | Mampfi
09:15 Perg | Wirt in Pasching
09:30 Perg | Hallenbad Parkplatz

*Route 4*
Ansprechperson Hans Schwarz 06648460850

08:30 Ried in der Riedmark, Katsdorf| Pfarrparkplatz
08:30 St. Georgen/ Gusen | Poschacher Steinbruch
09:00 Mauthausen | Eurospar Richtung Albern
09:15 Schwertberg | FF Zeughaus Furth
09:30 Perg | Hallenbad Parkplatz

*Route 5*
Ansprechperson Martin Wahl 06644033795

08:45 Allerheiligen | Ortsplatz
09:00 Lebing | Zufahrt Seisenböck
09:15 Lanzenberg | Nussbaumer
09:30 Perg | Hallenbad Parkplatz

Bitte alle Teilnehmer bei der günstigsten Einstiegsstelle *PÜNKTLICHST* erscheinen!“

Wie der ORF berichtet, fußt der Ärger der Milchbauern auf einer Falschmeldung, sagt Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann: „Es ist nämlich komplett falsch, dass wir mit den Molkereien keine Verhandlungen führen würden oder die Gespräche abgebrochen hätten. Richtig ist, dass wir sehr wohl seit einiger Zeit mit allen österreichischen Molkereien Verhandlungen führen und auch mit einigen bereits abgeschlossen haben.“ https://ooe.orf.at/stories/3035904/

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Update 23. 2. 2020
PERG. Nachstehend die Nachricht von Rosi Ferstl, Obfrau der Bezirks-Bauernkammer Perg, die die BezirksRundschau via Bezirksbäuerin Bürgermeisterin Barbara Payreder erhielt:
Sorry, wir fahren am Mittwoch nicht nach Marchtrenk. Bezirk Perg macht Demo beim Eurospar in Perg. 

OBERÖSTERREICH. Zu einer Groß-Demonstration vor der Spar-Zentrale in Marchtrenk am Mittwoch, 26. Februar 2020, rufen die heimischen Bauern, unterstützt vom Bauernbund, auf. Aufgefahren wird mit Traktoren am Vormittag/Mittag. Die Bauern protestieren, weil Spar keine Zusagen für Preisanpassungen für Milch und Milchprodukte gegeben haben soll. In einer Whats-App Mitteilung, die der BezirksRundschau vorliegt, heißt es: „Am 21. 2. 2020 hat es durch Landwirtschafts-Kammer Präsident Josef Moosbrugger und Bauernbundpräsident Georg Strasser ein letztes Gespräch mit den obersten Vertretern von Spar gegeben. Die erhofften Zusagen für entsprechende Preisanpassungen wurden leider nicht gegeben. Darum werden am 26.2. 2020 groß angelegte Protestaktionen stattfinden.
In Whats-App Nachrichten wird auch zum Boykott von Spar-Geschäften aufgerufen. Damit will man gegenüber Spar den Unmut ausdrücken. Es gibt auch wenig freundliche Bezeichnungen für den obersten Spar-Chef.

Waldhausen startet um 8 Uhr
Aus der östlichsten Gemeinde Oberösterreichs werden die Traktoren von Waldhausen im Strudengau kommenden Mittwoch um acht Uhr in der Früh starten. Es geht über die B 3 nach Perg. Am Hallenbad-Vorplatz treffen sich die Traktoren aus dem Bezirk. Um 10 Uhr geht es weiter nach Marchtrenk. Landwirtschafts-Kammerrat, Vizebürgermeister Franz Leitner aus Waldhausen: „Wir werden nicht zulassen, dass unsere hochwertigen Erzeugnisse verschleudert werden. Wir setzen uns zur Wehr!“

Derzeit wird schon fleißig an Demo-Sprüchen gebastelt:
Billig Import-Bauernmord
Billig import-Klimamord
Ich bin Bauer und bin sauer
Stoppt die Preisschleuderei
Milchpreise dürfen nicht bad gehen
usw.

BauernZeitung.at schreibt: https://bauernzeitung.at/demo-plaene-bereits-in-der-schublade/?fbclid=IwAR1KbLyLHrMqb3yNzUUVZDMHDZU68f5RckZfmsnoLbj9ZWNPXkHU7pQRttg
Die massive Konzentration der Handelsketten ist einer der Hauptgründe dafür, warum sich die Landwirte mittlerweile in vielen Ländern Europas zunehmend über die Sozialen Medien organisieren und sich mit ihren Traktoren auf den Weg machen, um ihren Unmut dagegen freien Lauf zu lassen. Und der lautet hier wie dort: Mit ihrer Marktmacht würden die großen Konzerne die Preise für Agrarprodukte bewusst niedrig und unter Kontrolle halten – und damit die Bauern in ihrer Existenz bedrohen.
Quelle: Monihart
Georg Strasser: „Manche Handelsvertreter sind beim Fordern top, nicht aber beim Bezahlen. Es gibt kein Mengen-, sondern ein Preisproblem.“
Auch in Österreich klagen die Bauern über ihre zunehmend schwierige Situation – und machen dafür auch so manche Einkäufer der Handelsketten verantwortlich. Trotz deren blumiger Beteuerung in deren Werbung und gegenüber ihren Kunden, den Erzeugnissen der heimischen Landwirtschaft wo immer möglich Vorrang einzuräumen, sehe die Realität oft anders aus, bekrittelt auch der Bauernbund.
Vier große Ketten dominieren
In Österreich teilen sich laut RollAMA-Analyse im Wesentlichen vier große Supermarkt-Konzerne das Geschäft mit Lebensmitteln: Rewe Austria (Billa/Merkur/Penny), die Spar-Gruppe Hofer und Lidl. Und auch, die Mehrzahl der Lebensmittelhändler erkenne mittlerweile den Mehrwert österreichischer Lebensmittel, würde diese auch abgelten und damit die heimischen Bauernfamilien unterstützen. Aber immer wieder kommt es auch vor, dass die Marktmacht des Handels gegenüber ihren Lieferanten, also Verarbeiter wie Bauern, auch schamlos ausgenützt werde, heißt es.
Preisschlacht befeuert Strukturwandel
Dabei sei den Österreicherinnen und Österreichern kaum noch zu erklären, dass in heimischen Supermärkten nach wie vor auch Erdäpfeln aus Ägypten, Fleisch aus Südamerika oder Gemüse aus Fernost Vorrang geben werde. „Mit unmoralischen Preisschlachten wird der agrarische Strukturwandel im eigenen Land befeuert“, nennt der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Georg Strasser, das Problem beim Namen. Und Strasser appelliert: „Große Marktmacht geht mit großer Verantwortung einher. Mit der ‚Geiz ist geil’- Mentalität kommen wir nicht mehr weiter.“
So laufen etwa derzeit die Preisverhandlungen der großen Handelsketten mit Österreichs Molkereien in Sachen Milch, Butter oder Käse. Und in Sachen Milch-Einstandspreise gestalten sich diese eher zäh, erzählen Molkereienvertreter, die verständlicherweise nicht genannt werden wollen. Auch spieße es sich etwa im Buttergeschäft. So benötige eine Supermarkt-Gruppe für ihr Billigpreis-Eigenmarken enorm große Butter-Mengen, die sich in Österreich nicht (und im benachbarten Ausland billiger) aufstellen lassen, wie Strasser in einem persönlichen Gespräch mit dem Chef der Handelskette erfuhr.
Strasser wiederum teilte diesem nach eigenen Recherchen bei den Molkereien mit: „Mir wurde versichert, dass diese Menge mit der entsprechenden Qualität ganz leicht verfügbar ist. Daraus schließe ich, dass es sich hier um kein Mengen-, sondern um ein Preisproblem handelt.“ Es wäre also schade, würde man Butter im Ausland beschaffen und nicht – wie alle anderen Vertreter des Einzelhandels auch – im Einstiegssegment nachhaltig auf Butter von Österreichs Milcherzeugern setzen, erklärte Strasser. Er ist selbst Milchbauer im südlichen Waldviertel…..

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