Letztes Blaulicht für Konrad Dollhäubl
Ein großer Menschenfreund hat das Rote Kreuz für immer verlassen: Am 2. November endete der Einsatz eines Mannes, der praktizierter Humanität seit 1968 sein Leben gewidmet hat.
Konrad Dollhäubl verstarb im 75.Lebensjahr nach langer schwerer Krankheit. Auch zehn Jahre zunehmendes Parkinsonleiden hinderte ihn nicht, für Hilfesuchende und Kollegen solange es ging da zu sein, zuletzt im Telefondienst. 1968 war er Mitbegründer der St. Georgener Rotkreuzstelle, 27 (!) Jahre, von 1974 bis 2001 im Führungsteam, die letzten zehn Jahre davon als Ortsstellenleiter.
50.000 freiwillige Stunden
„Der Konrad“ war aber auch Lehrsanitäter, RK-Offizier und Rechnungsprüfer im Bezirk. Er lotste DDR-Flüchtlinge von Ungarn nach Deutschland, ebenso wie er eiligen Babys auf die Welt half und unzähligen Menschen das Leben rettete. Die Bewerbsteams, welche für St. Georgen bei vier Europameisterschaften Titel und Podeste, drei Staatsmeisterschaften und unzählige weitere Siege holten, hatten in ihm gleichermaßen Mentor und leidenschaftlichsten Fan zugleich, der mit Tränen des Stolzes über „seine“ Sanis jubelte. Und als der Bankdirektor, der notfalls noch im Sakko über den Marktplatz sprintete, um bei einem dringenden Einsatz einzuspringen, bleibt er unvergesslich. "Hochgerechnet komme ich auf 3.500 Dienste oder 50.000 Stunden", bilanzierte der RK-Ehrenringträger vor einiger Zeit. Nun hat er seine Mission erfüllt. Hunderten Menschen war es beim Begräbnis am Samstag ein tiefes Bedürfnis, seinen letzten Weg zu begleiten; eines zu sagen: „Danke Konrad!“
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