Rechberg
Mitarbeiter im SOS-Kinderdorf jetzt besonders gefordert

Kinderdorf-Mutter Gabi Mayr, Leiter Reinhold Kapusta und Zivildiener Thomas Wahlmüller beim Lernen mit den Kindern. | Foto: SOS-Kinderdorf
  • Kinderdorf-Mutter Gabi Mayr, Leiter Reinhold Kapusta und Zivildiener Thomas Wahlmüller beim Lernen mit den Kindern.
  • Foto: SOS-Kinderdorf
  • hochgeladen von Helene Leonhardsberger

"Die Kinder können gut mit der Situation umgehen", heißt es aus dem SOS-Kinderdorf Rechberg. Auch wenn der Kontakt zu den leiblichen Eltern derzeit nur digital stattfindet. Die Mitarbeiter sind jetzt besonders gefordert. Die Corona-Krise verursacht auch einen höheren finanziellen Aufwand in den Kinderdörfern – Spenden sind willkommen.

RECHBERG. Seit die Schulen geschlossen wurden, kümmern sich die Mitarbeiter des SOS-Kinderdorfs Rechberg noch intensiver um ihre 25 Schützlinge. Kinderdorf-Mutter Gabi Mayr betreut in Rechberg aktuell fünf Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. "Am Anfang war erst einmal alles lustig. Sie haben geglaubt, sie haben jetzt 'Corona-Ferien'", denkt sie zurück. Behutsam meisterte sie mit den Teenagern die Umstellung auf den neuen Alltag samt Home-Schooling und Schutzmaßnahmen. Das Kinderdorf fördert die Beziehung der Kinder zu den Herkunftsfamilien. In der aktuellen Situation ist der Kontakt zu den leiblichen Eltern aber nur über Videotelefonie möglich. "Ich habe ihnen ein paar Tage Zeit gegeben. Wir haben viel darüber geredet und sie haben es mit jedem Tag besser verstanden."

Die Krisen-Zeit positiv nutzen

"Das ist jetzt eine ganz andere, intensive Zeit. Wir genießen es, wenn wir zusammen sind. Zum Beispiel können wir jeden Tag miteinander frühstücken, sonst ist das nicht so", sieht Mayr die positive Seite. Die Vormittage werden für die Schule genutzt. Das selbstständige Lernen spornt so manchen sogar zu besonderem Fleiß an. Auch wenn es Tage gibt, an denen die Kids weniger motiviert sind. Wie in jeder Familie: "Pubertät ist nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen", sagt Mayr. Für eine Kinderdorf-Mutter ist der Arbeitsplatz gleichzeitig Lebensmittelpunkt. Die eigene Familie wird miteingebunden. Mayrs Mann kommt deshalb auch jetzt ins Kinderdorf und verbringt Zeit mit seiner Frau und ihren Schützlingen. Zu ihrem erwachsenen Sohn, der ansonsten regelmäßig zu Gast ist, hat Gabi Mayr derzeit nur über Videotelefonie Kontakt. Zwischen allen Kinderdorf-Bewohnern und Mitarbeitern heißt es derzeit ebenfalls "Abstand halten". "Unsere Kinder sind sehr kuschelbedürftig. Diese Einheiten gibt es jetzt nicht", sagt Gabi Mayr.

Sicherheitsabstand wird auch im Kinderdorf eingehalten

"Überraschend gut" laufe der Alltag, berichtet Kinderdorf-Leiter Reinhold Kapusta. Der befürchtete "Lagerkoller" sei nicht eingetreten. "Zuerst war die Enttäuschung groß, weil die Eltern nicht mehr besucht werden dürfen. Aber die Kinder können gut mit der Situation umgehen." Die Zivildiener ließen sich für die Osterferien ein spezielles Programm einfallen: Schnitzeljagd, Disc-Golf, Wandern, Radtouren – alles maximal in Fünfergruppen. "Wir haben versucht, den Alltag gut zu strukturieren", so Kapusta. Zwei Sozialpädagoginnen und drei Zivildiener unterstützen die Kinder beim Home-Schooling. Kapusta ist es ein großes Anliegen, den Mitarbeitern zu danken: "Die Kinderdorf-Mütter, die Sozialpädagoginnen, die Wirtschafterinnen und die Zivildiener – sie alle sind jetzt sehr gefordert." Teambesprechungen finden derzeit digital statt. Der Leiter schätzt auch, dass die Bevölkerung Rücksicht nimmt und dass keine Wanderer durchs Kinderdorf ziehen. Für die Freizeitaktivitäten wurde zusätzliches Material wie zum Beispiel Outdoor-Spielzeug angeschafft. "Wir trachten danach, dass der Sicherheitsabstand gewahrt wird", berichtet Kapusta. Vor allem bei den jüngeren Kindern keine einfache Aufgabe. "Man muss laufend dahinter sein und einen Spagat finden, wie man damit umgeht."

Corona-Spendenkonto

In vielen Bereichen der SOS-Kinderdörfer braucht es zurzeit mehr als sonst: Mehr Personal, aber auch mehr Materialien, Datenvolumen, Spielzeug. "SOS-Kinderdorf" ersucht deshalb um Spenden. Konto: IBAN AT 62 1600 0001 0117 3240, Kennwort: Corona

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Perg auf MeinBezirk.at/Perg

Neuigkeiten aus Perg als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Perg auf Facebook: MeinBezirk.at/Perg - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Perg und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.