Nur Geldstrafe
Naarner Hundehalterin muss doch nicht ins Gefängnis

Die Hundehalterin zeigte sich geständig und war bis zu dem Vorfall unbescholten – der Richter sah deshalb mildernde Umstände gegeben.  | Foto: BezirksRundSchau
  • Die Hundehalterin zeigte sich geständig und war bis zu dem Vorfall unbescholten – der Richter sah deshalb mildernde Umstände gegeben.
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15 Monate Haft, davon fünf unbedingt, lautete am 7. März das Urteil für jene Frau, deren American Staffordshire Terrier eine Joggerin getötet hatten. Doch statt der unbedingten Haft wurde über die Hundehalterin nun eine Geldstrafe verhängt.

NAARN. Wegen grob fahrlässiger Tötung stand die Halterin von "Elmo" und weiteren Hunden der Rasse American Staffordshire Terrier am 7. März vor dem Landesgericht Linz. In einem kurzen Prozess wurde die Frau damals rechtskräftig verurteilt. Die Angeklagte hatte zuvor eine Stellungnahme vorgelesen und sich schuldig bekannt. Aufgrund des grausamen Todes der 60-jährigen Joggerin lautete das Urteil: zumindest fünf Monate Gefängnis. Dem Ehemann und dem Sohn des Opfers wurden jeweils 20.000 Euro Schmerzengeld zugesprochen.

"Elmo"-Besitzerin muss nicht in Haft

Doch die Hundehalterin muss überhaupt nicht hinter Gitter, ist einem Bericht der OÖN zu entnehmen. Darin bestätigt das Landesgericht, dass die fünf Monate unbedingter Haft in eine Geldstrafe von 1.800 Euro – 300 Tagessätze zu je 6 Euro – umgewandelt worden seien. Die Staatsanwaltschaft habe keinen Einwand geäußert. Die bisherige Unbescholtenheit der Angeklagten und das vollumfängliche Geständnis dürften diese nachträgliche Strafmilderung ermöglicht haben. 

Halterin postet erneut auf Facebook

Die verurteilte Hundebesitzerin hat sich in den vergangenen Tagen zweimal via Facebook an die Öffentlichkeit gewandt. Im ersten Posting spricht sie von "Unwahrheiten", die sich ins "kollektive Gedächtnis eingebrannt" hätten und beklagt: "Wir haben alles verloren." Den Tod der Joggerin bezeichnet sie als "schrecklichen Unfall". Für ihre Worte erhielt sie Zuspruch, aber auch harsche Kritik, weil viele User eine "Täter-Opfer-Umkehr" aus den Erklärungen herauslasen.

"Jeden Tag verfolgt mich meine Schuld"

In einem zweiten, ebenso wortreichen Posting, ist erneut von "medialer Hetzjagd" und "Falschmeldungen" die Rede. Was die Tragödie am Feldweg in Naarn betrifft, rudert die Frau zurück: "Ich bin mir dessen voll bewusst, dass ich als Hundehalter meine Hunde so zu halten und zu führen habe, dass kein Anderer zu Schaden kommt. In dem Punkt habe ich versagt." Und: "Niemals mehr wieder würde ich mit drei Hunden spazieren gehen." Sie könne mit dem Erlebten kaum umgehen: "Jeden Tag verfolgt mich meine Schuld, die ich auf mich geladen habe."

Besitzerin der Hunde wendet sich an Öffentlichkeit
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