Katsdorf
Pfarrer verlost ein Jahr Kirchenbeitrag für Geimpfte
Franz Wenigwieser, Pfarrer in Katsdorf, veranstaltet für seine Gemeinde eine eigene Impf-Lotterie: Geimpfte können ein Jahr Kirchensteuer gewinnen.
KATSDORF. Mit einer originellen Idee lässt Katsdorfs Pfarrer Franz Wenigwieser in seiner Gemeinde aufhorchen: Der Priester veranstaltet eine eigene Impf-Lotterie und spendiert dem Gewinner ein Jahr Kirchensteuer – maximal 400 Euro – und das aus seiner eigenen Tasche. "Auf die Idee bin ich durch die Impf-Lotterie des ORF gekommen", sagt Wenigwieser. "Ich glaube, dass wir alles Mögliche tun sollten, damit sich möglichst viele freiwillig impfen lassen. Mein Traum ist, dass wir keinen weiteren Lockdown mehr brauchen." Der Geistliche würde auch Bonus-Zahlungen von Unternehmen für geimpfte Mitarbeiter als sinnvoll erachten, denn: "Das ist alles viel billiger als ein Lockdown."
Ziehung in der Messe am 6. Februar
Wer an der Lotterie in Katsdorf teilnehmen will, muss mindestens einmal gegen Corona geimpft sein oder eine Bescheinigung vorweisen können, dass eine Impfung aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist. Ein entsprechender Abschnitt im aktuellen Pfarrblatt ist auszufüllen und im Pfarramt Katsdorf abzugeben. Nur Kirchensteuer-Beitragszahler aus der Pfarre Katsdorf dürfen in den Lostopf. Am 6. Februar zieht Franz Wenigwieser den Gewinner in der Messe. In der Diözese Linz sei seine Initiative gut angekommen, erzählt er. Über spendable "Nachahmungstäter" aus den Reihen seiner Kollegen würde er sich natürlich freuen.
Anrufe von Impfgegnern erhalten
Aber es gibt auch harsche Kritik, sogar aus den eigenen Reihen: "Ich habe einige Anrufe von Impfgegnern bekommen wegen dem Artikel. Ich habe sie dann gefragt, welche Lösung sie vorschlagen, aber kein einziger hatte eine Idee." Manche würden aus der Kirche austreten wollen, weil der Papst zur Impfung aufruft und im Stephansdom geimpft wird, berichtet Wenigwieser. Er würde sich wünschen, dass jetzt alle im Kampf gegen die Pandemie mit voller Kraft an einem Strang ziehen. "Dann können wir sagen, wir haben alles versucht."
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