Nach 38 Jahren Ehe
St. Georgener heiratete seine Frau in Kenia nochmal
Zweite Hochzeit in der zweiten Heimat: Verona und Eddie Kroll erneuerten ihr Ehe-Versprechen.
ST. GEORGEN AN DER GUSEN, DIANI BEACH, MAJIMOTO. 38 Jahre sind Verona und Eddie Kroll verheiratet. Seit einem Bootsunfall im Jänner 2006, den Eddie Kroll nur knapp überlebte, engagiert sich das Paar in Kenia. Das afrikanische Land wurde so etwas wie die zweite Heimat – und dort kam es im Jänner nun zur zweiten Hochzeit: Am wunderschönen Strand von Diani Beach gaben sich die beiden St. Georgner noch einmal das Ja-Wort, erneuerten bei einer Zeremonie mit Reverend Alexander Nthenge Muthengi ihr Eheversprechen. "Eigentlich war es nach 40 Jahren Ehe geplant. Aber dann haben wir gesagt, wir machen es gleich. Wer weiß, was in zwei Jahren ist. Es wird unvergesslich bleiben", sagt Eddie Kroll. Als Trauzeugen fungierten Leo und Evi Winterer, die beiden waren bei dem verheerenden Bootsunfall mit an Bord. Jetzt sei man nicht nur durch die "Wiedergeburt" vor 18 Jahren, sondern auch als Trauzeugen vereint.
Aus Dankbarkeit Hilfsprojekt gegründet
Eddie Kroll rief damals als Dankbarkeit für die Rettung das Hilfsprojekt "Schilling für Shilling" ins Leben. In der Anfangsphase wurden Trinkwasserbrunnen errichtet und ein Spital unterstützt. Seit einigen Jahren wird in Majimoto eine Schule für hunderte Kinder betrieben. Entstanden sind im Umkreis auch eine Hühnerfarm, ein Gästehaus und eine Brunnenanlage. Ein Fußballplatz ist vor der Fertigstellung. Gemeinsam mit dem Schweizer Verein "Rhein Valley Hospital" wurde sogar ein kleines Krankenhaus aus der Taufe gehoben. Verteilt werden seit einiger Zeit in der Gegend auch Hilfspakete. Diese versorgen Bedürftige für zwei bis drei Monate mit Lebensnotwendigem.
Zerstörte Kirche wird neu aufgebaut
Und ein neues Projekt wird nun in Angriff genommen: Vor rund einem Jahr zerstörte ein heftiger Sturm die Kirche in dem Dorf. Kroll sicherte den Bewohnern und Pastor Emmanuel Bongo zu, ein neues Gotteshaus für rund 50 Besucher zu bauen – mit Altar, Kirchenbänken, Glockenturm und Metallglocke. "Als ich es den Bewohnern mitteilte, lachten und weinten sie vor Freude. Sie umarmten uns und begannen mit Freudentänzen", erzählt er. Bei seinem nächsten Kenia-Besuch im Mai wird er eine heilige Madonna mitbringen. Er hofft, zu der Zeit in der neuen Kirche schon die erste Kerze entzünden zu können. Für den Bau der Kirche werde kein Geld verwendet, dass nicht ausdrücklich dafür gespendet wird. Bausteine um 50 Euro pro Stück können erworben werden. "Die Kirche soll als Zusammenkunft dienen. Als Ort der Gemeinschaft, ein Ort der Feierlichkeiten, der Taufen, der Hochzeiten. Ein Ort, wo man Zuversicht und Trost in schweren Zeiten finden kann."
Bewegende Momente in Majimoto erlebt
Eine Gruppe von 13 Personen war Anfang Jänner nach Kenia aufgebrochen, um sich einen Eindruck vom Hilfsprojekt zu machen. Die Delegation aus Österreich wurde mit Gesängen und Tänzen von Eltern, Schülern und Bevölkerung herzlich empfangen. 45 Hilfspakete wurden von Kroll und Helfern verteilt. Am Programm stand auch ein Austausch mit Giggs Mwaura und Kerstin Geyer, die sich vor Ort um die Geschicke von "Schilling für Shilling" kümmern. Eine Erneuerung stand der Brunnenanlage ins Haus. "Wir erlebten wieder bewegende und unvergessliche Momente. Diese bestätigen mir, warum ich in Österreich für 'Schilling für Shilling' so hart arbeite", so Kroll.
Auf Spendengelder angewiesen
Um die Arbeit in Kenia, etwa den Schulbetrieb, finanzieren zu können, ist man auf Spendengelder angewiesen. Zur Hauptfinanzierung gehören Patenkinder, Einnahme lukriert man auch durch Mitgliedsbeiträge und Musik-Veranstaltungen. Am 2. März findet im Donausaal Mauthausen der "Schlagerfrühling" mit bekannten Künstlern statt. Infos dazu hier:
Wer sich für das Hilfsprojekt interessiert: Kontaktdaten, Spendenmöglichkeiten und viele weitere Informationen auf schfsh.wordpress.com
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