„Untersuchungen gehen bei den Jägern ins Leere“

Christopher Böck, Oberösterreichischer Landesjagdverband | Foto: OÖLJV
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BEZIRK. Die EU-Kommission plant eine Verschärfung des Waffengesetzes. Diskutiert wird ein Verbot von halbautomatischen Waffen, Verschärfungen bei deaktivierten Waffen sowie eine Befristung des Waffenbesitzes auf fünf Jahre samt medizinischer Untersuchung für die Verlängerung. Im BezirksRundschau-Interview nimmt Christopher Böck, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Stellung dazu.

Wie steht der Jagdverband zu diesen Plänen?
Böck: "Der OÖ Landesjagdverband lehnt die Verschärfungen eines ohnehin guten österreichischen Waffengesetzes entschieden ab. Man kann den illegalen Waffenhandel nicht mit immer schärferen Gesetzen für legale Waffenbesitzer bekämpfen – hier werden nur rechtschaffene Jäger, mit deren Waffen keine illegalen Taten geschehen, verunglimpft. Es wäre wichtig, wenn auch der Allgemeinheit die Definitionen von automatischen und halbautomatischen Waffen einmal erklärt werden. Die europäischen Politiker müssen hier ebenfalls ihre Hausaufgaben machen, wenn es darum geht, Richtlinien für alle Mitgliedsländer zu erlassen."

Werden hier Jäger und Waffensammler unter Generalverdacht gestellt?
"Ja, ganz offensichtlich!"

Welche Auswirkungen erwarten Sie bei einer Umsetzung (müssen Jäger ihre legal erworbenen Waffen abgeben)?
"Wir erwarten keine Umsetzung, da es eine breite europäische Front gegen diese unwirksame Maßnahmen gibt. Diese Verschärfungen bringen nichts im Kampf gegen jene, die diese verabscheuenswürdigen Taten in Paris und anderswo ausgeführt haben. Oder glaubt man ernsthaft, dass hier legale Waffen im Spiel waren? Das österreichische Waffengesetz ist streng und gut!"

Haben Sie nähere Informationen, wie die Untersuchungen ablaufen sollen? Müssen alle Jäger dann im Fünf-Jahres-Rhythmus zum Psychologen und zum Augenarzt?
"Die möglichen Untersuchungen gehen bei den Jägern ins Leere. Die Jäger haben eine profunde Ausbildung nicht nur bei den Waffen in Theorie und Praxis. Sie beweisen ihre Schießfertigkeiten jedes Jahr beim Einschießen der Gewehre und beim Üben auf Schießständen – bei der Kugel und beim Schrot."

Plant der Jagdverband Maßnahmen/Protest gegen die Pläne?
"Wir arbeiten gut mit verschiedenen Institutionen zusammen, sodass ein Protest bis dato nicht notwendig erscheint. Wir sagen aber unsere Meinung und beobachten die Sache weiter genau!"

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"Dann wird es einen Aufstand der Jäger geben"

BEZIRK. "Eine Riesenschweinerei": So nennt Bezirksjägermeister Ulf Krückl die geplante Verschärfung des Waffengesetzes. "Das ist nur Augenauswischerei. Die Waffen der Terroristen von Paris waren alle Kategorie A Waffen, die bei uns sowieso verboten sind. Ich habe noch nie gehört, dass bei einem Terrorangriff eine Jagdwaffe verwendet wurde", so Krückl. Für ihn sind die Vorfälle in Paris nur ein Vorwand, um Pläne zur Verschärfung des Gesetzes wieder aus der Lade zu ziehen. "Wenn man Jägern, Sportschützen und Sammlern nicht mehr vertraut, drängt man sie ins rechte Eck."
Hinter den geplanten Untersuchungen vermutet Krückl "einen Psychotest, wie ihn jetzt schon jeder absolvieren muss, der eine Faustfeuerwaffe will. Der kostet derzeit 500, 600 Euro. Leute, die lebenslang Jäger waren, müssten sich dann einem Test unterziehen, das ist nicht vorstellbar. Wenn die das wirklich durchziehen, wird es einen Aufstand der Jäger geben. Das ist eine vorauseilende Verurteilung der Jäger, Sportschützen und Sammler."

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Bezirksjägermeister Ulf Krückl
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