Bürger übernehmen Freibad-Betreuung
UPDATE: "Pabneukirchner beschämen die verantwortliche Politik"

Gerald Hölzl | Foto: Robert Zinterhof
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UPDATE, 25. 4., 12.30 Uhr 
"PabneukirchnerInnen engagieren sich ehrenamtlich für ihr Freibad und beschämen damit die verantwortliche Politik"
Aussendung von: GRÜNE OÖ. / MAYR / POLITIK / GRÜNER SPORTSPRECHER
 
Politik muss Bäder endlich langfristig absichern, statt deren Schließung zu provozieren.
„Die BürgerInnen von Pabneukirchen sorgen dafür, dass ihr Freibad weiterbesteht. Das ist ein großartiges, bewundernswertes Engagement. Aber es nimmt die Politik nicht aus der Verantwortung. Diese darf sich nicht abputzen, sondern muss endlich die Zukunft der Freibäder absichern. Denn gerade durch die „Gemeindefinanzierung neu“ sind weiter viele Freibäder massiv bedroht. Hier muss es klare Änderungen geben. Bäderbetrieb und -sicherung ist Aufgabe der Politik, die muss endlich handeln“, betont der stellvertretende Grüne Landessprecher LAbg. Severin Mayr und bedankt sich bei den BürgerInnen von Pabneukirchen für ihren Einsatz.
Auf Druck der Grünen ist 2017 zwar gelungen, die Bäderstudie außer Kraft zu setzen und damit die drohende Bäderschließungswelle zu stoppen. Dieser Plan hatte vorgesehen, bis 2025 die 230 Badeanlagen in OÖ auf 100 zu reduzieren. „Das war ein Etappensieg. Denn mit der neuen Richtlinie über die Gemeindefinanzierung droht vielen Bädern weiter die Schießung“, warnt Mayr. So können Gemeinden zwar um eine Sanierungsförderung ansuchen, bekommen sie aber nur dann, wenn sie den Nachweis der Wirtschaftlichkeit in Errichtung und Betrieb erbringen können.
„Viele Gemeinden werden darauf verzichten müssen, weil ihnen dann dieser Förderbetrag in anderen wichtigen Bereichen wie Kinderbetreuung etc. fehlt. Zweitens werden sich viele Gemeinden den eigenen Beitrag zu Sanierung nicht leisten können. Entweder die Eintrittspreise steigen drastisch wie in Grünau oder die Bäder müssen schließen“, betont Mayr und bedauert die Haltung von ÖVP und FPÖ. Denn vor einem Jahr wollten die Grünen per Antrag die Folgen dieser Sanierungsförderung abschätzen lassen. ÖVP und FPÖ haben dies verweigert. Ebenso stimmten ÖVP und FPÖ gegen den Grünen Antrag, das Budget für die Bädersanierung zu verdoppeln.
Mayr: „Es geht um die Lebensqualität der OberösterreicherInnen, um Gesundheit, Sport und Erholung für die Menschen. Das darf doch bitte nicht alleine der Wirtschaftlichkeit untergeordnet werden. Wir brauchen ein richtiges Bäderprogramm, mit dem das Land Verantwortung übernimmt und die OÖ. Bäder auch im Betrieb langfristig absichert“.

Inzwischen haben bereits mehrere Medien den Beitrag übernommen. 

PABNEUKIRCHEN. Die „Freunde des Freibades“ führen jetzt unter Verwaltung der Gemeinde Pabneukirchen das Freibad. Spielt das Wetter mit, wird am 18. Mai eröffnet. Noch im Vorjahr drohte das Aus der kleinen, feinen Badeanlage. Die Bitte der Pensionistin Edeltraude Palmetshofer an das Land OÖ, das Freibad Pabneukirchen nicht zu schließen und ihr dramatische Appell „Lasst uns am Land nicht verhungern“, zeigte Wirkung. In Pabneukirchen formierten sich Bürger. Die Besucherzahlen im Freibad schnellten in die Höhe.
„Ich bin echt stolz auf die vielen engagierten Pabneukirchner, die unter der Leitung von Gerald Hölzl jetzt ehrenamtlich mitarbeiten. Alle, die man anredet, machen mit“, sagt Edeltraude Palmetshofer.

Drei ehrenamtliche Arbeitsgruppen 
Wie Gerald Hölzl mitteilte, war der Freibad-Bericht im Vorjahr in der BezirksRundschau der Startschuss für die „Freunde des Freibades“. In  Zusammenarbeit mit der Gemeinde, Bürgermeister und Amtsleiter, riefen Gerald Hölzl und sein Team drei Arbeitsgruppen ins Leben:
Grünflächen und Außengestaltung, Leitung Gerald Hölzl.
Reinigung Kabinen, Anlage, Leitung Christine Reisinger.
Buffet und Kassa: Edeltraude und Franz Palmetshofer, Sonja und Franz Palmetshofer.

Die ehrenamtlichen Helfer, unterstützt von Gemeindearbeiter, sind gerade dabei, das Bad auf Fordermann zu bringen. Bäume und Hecken wurden geschnitten. Die Seite des Technikraums, die zum Wasser angrenzt, wird mit Edelstahl verkleidet. Die Kabinen werden gestrichen, Bänke und Tische erneuert, ein neuer Holzboden verlegt. „Die Materialien wurden gespendet. Am 3. und 4. Mai wird das Becken gereinigt. Da können wir noch jede Menge Helfer brauchen. Wir haben schon zahlreiche Aktivitäten geplant. Neben dem Eröffnungstag gibt es am 8. Juni einen großen Familientag. Alle zwei Wochen gibt es an den Samstagen ein spezielles Programm. Angedacht sind auch Geburtstagspartys für Kinder“, informiert Gerald Hölzl, der sich mit vollem Einsatz der Rettung des Bades annimmt. Mit den ehrenamtlichen Stunden hoffen die Freunde des Freibades die Kosten des Freibades niedrig zu halten und damit die Landes-Forderungen zu erfüllen.

Musterbeispiel von Bürgerbeteiligung
Bürgermeister Buchberger:
 „ Die Führung liegt nach wie vor bei der Gemeinde, vor allem wegen Technik, Aufsicht. Die rechtliche Absicherung der freiwilligen Helfer und Unterstützer wird über eine eigene Sektion des neu zu gründenden Dorf- und Stadtentwicklungsvereines erfolgen. Ein Musterbeispiel von Bürgerbeteiligung und Mitsprache!“

Öffnungszeiten
: Samstag, 18. Mai bis Sonntag, 1. September, werktags von 13.00 bis 20.00 Uhr, Sa, So und Feiertag 11.00 bis 20.00 Uhr. In den Ferienzeiten wird wieder ein Praktikant/Praktikantin im Bad angestellt.

https://www.meinbezirk.at/perg/c-politik/lasst-uns-am-land-nicht-verhungern_a2754326

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Foto: Cityfoto
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