Vom Ersthelfer zum Offizier mit „Rot-Kreuz-Matura“
Alfred Andraschko ist seit Ende November einer von nur elf ausgebildeten Offizieren des Roten Kreuzes im Bezirk. Am Mittwoch dieser Woche wurde er im Linzer Landhaus angelobt.
PERG (ulo). Angefangen hat die Rot-Kreuz-Karriere des aus St. Georgen am Walde stammenden Alfred Andraschko im Jahr 1995. „Ich war schon während der Lehrzeit als Hüttenwerk- und Betriebsschlosser in der Voest beim Jugend-Rot-Kreuz. Dann kam die Rettungssanitäterausbildung und auch den Zivildienst habe ich beim Roten Kreuz absolviert. Relativ schnell bin ich dann in die Führungsebene eingestiegen“, erinnert sich der 36-Jährige.
Seit 2003 Stellvertreter des Perger Ortsstellenleiters
Seit 1998 ist er Abteilungskommandant in Perg, seit 2003 als Stellvertreter die rechte Hand von Ortsstellenleiter Robert Sonnleithner. Mit dem Abschluss des Offizierlehrganges hat Andraschko nun die höchste beim Roten Kreuz mögliche Ausbildung erfolgreich absolviert. Zwei Jahre lang besuchte der Ehrenamtliche jeden Monat zwei- bis dreitägige Seminare in ganz Oberösterreich. Dazu kam auch in dieser Zeit der Dienst in der Ortsstelle. Und natürlich die „normale“ Arbeit. Ein Arbeitgeber mit viel Verständnis für ehrenamtliches Engagement ist hier von Vorteil. „Ich musste mir in der Zeit immer wieder freinehmen. Aber das hat gut funktioniert. Die Voest steht da dahinter und solche Ausbildungen sind sogar gern gesehen. Überhaupt sind schon sehr viele Firmen draufgekommen, dass es gut ist, wenn sich ihre Mitarbeiter beim Roten Kreuz engagieren. Auch kleinere Betriebe. Schließlich ist ja vom Gesetz her vorgeschrieben, dass es in jeder Firma einen Ersthelfer mit mindestens 16-stündigem Erst-Hilfe-Kurs geben muss“, erklärt Andraschko.
Offizier vom Dienst vertritt
Bezirksrettungskommandant
Als Absolvent der „Rot-Kreuz-Matura“ ist er nun berechtigt, Katastropheneinsätze zu leiten. Darunter fallen Extremereignisse wie Hochwasser genauso wie größere Verkehrsunfälle. „Wir haben in der Ausbildung viel Taktisches gelernt sowie über Führungsarbeit, rechtlichen Hintergrund bis zur Persönlichkeitsentwicklung. Das alles soll sicherstellen, dass man Einsätze im Rahmen der Vorschriften und Gesetze abhandeln kann.“ Als diensthabender Offizier ist Andraschko die Vertretung des Bezirksrettungskommandanten Leo Pochlatko. „Da gibt es ein Dienstrad, damit immer ein Offizier im Bezirk als Ansprechpartner und Entscheidungsträger verfügbar ist. Dieser kann bei großen Unfällen Mitarbeiter nachalarmieren und so zusätzliche Autos besetzen, Ressourcen freigeben, kurz gesagt, alle wichtigen Entscheidungen treffen“, sagt Andraschko.
Den ersten dieser so genannten OVD-Dienste hat er am ersten Februarwochenende hinter sich gebracht. Auch wenn die höchstmögliche Ausbildung innerhalb der Einsatzorganisation nun abgeschlossen ist, hat sich der Perger schon neue Ziele gesteckt: „Die Leute von der Ortsstelle zusammenhalten und die Gemeinschaft stärken, damit weiter alles so gut läuft. Und ich möchte weitere potenzielle Führungskräfte finden, die für die Offiziersausbildung in Frage kommen.“
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