Wo ein Gendarm Hagauer erstach

Nach gut 35 Jahren ist die Publikation Flurdenkmäler in der Pfarre Grein von Georg Freinschlag zum Abschluss gebracht worden. Freinschlag ist Verfasser, Herausgeber und Layouter in einer Person.

GREIN (zin). Über 250 Bilder und die dazu gehörenden Texte sind eine einzigartige Zeitgeschichte. Am Beginn stand 1975 eine Materialsammlung, die der damalige Kooperator Josef Zauner, jetzt Altpfarrer in Schönau, gemeinsam mit Firmlingen angelegt hat. Ingrid Gubi hat vor Jahren dieses Material gesichtet und erweitert. Die Initiative zur Herausgabe des Buches Flurdenkmäler in der Pfarre hat Georg Freinschlag vor drei Jahren ergriffen. Als Vermessungsbeamter hat er alle Objekte besucht und die Standorte der Denkmäler kartographisch aufbereitet. Jedes Kleindenkmal wird einfühlsam beschrieben. Das Stacherl Wagner Kreuz an der Straße zwischen Bad Kreuzen und Grein wird heute noch von der Polizeistation Grein betreut. Eustachius Hagauer, vulgo Stacherl Wagner, aus Pabneukirchen, Viehdoktor, Zauberer und Wunderkünstler, erschreckte 1862 einen Gendarmen am Heimweg. Als Hagauer auf Zurufe nicht reagierte, erstach ihn ein Gendarm mit dem Bajonett.
Grundsätzlich geht es in diesem Buch darum: Was bedeutet das Kleindenkmal für die Leute. Nach den Vorgaben des Verbandes für Kleindenkmalforschung wurden neben den 84 religiösen Denkmälern auch Brunnen, Sonnenuhren und profane Denkmäler bis hin zur Verkehrsgeschichte aufgenommen. Manches wurde erstmals dokumentiert: Ein Fragment des Prangers von Grein mit der zugehörigen Baurechnung, informiert Historiker Karl Hohensinner.

Erlös aus Verkauf für Erhaltung

Hohensinner hat die Recherchen für dieses Buch im Stadtarchiv Grein, im Landesarchiv und im Schlossarchiv Greinburg durchgeführt. Der Erlös aus dem Verkauf wird für die Pflege und Erhaltung der Flurdenkmäler verwendet, so Autor Freinschlag. Das Buch ist im Gasthaus Schneeberger-Barth sowie bei der Goldhauben- und Kopftuchgruppe Grein, Gabriele Hochgatterer, und in der Pfarrkanzlei erhältlich.