Zukunfts-Studie: Perg liegt vor Linz

BEZIRK PERG. Die Linzer Firma Pöchhacker Innovation Consulting (P-IC) erstellte das erste Zukunftsranking aller österreichischen Bezirke inklusive Statutarstädten. Anhand von 38 Indikatoren nimmt die Studie die Regionen in vier zukunftsrelevanten Bereichen unter die Lupe – siehe rechts. Perg schneidet im Österreich-Vergleich als 35. unter 94 Bezirken recht passabel ab, befindet sich sogar vor der Stadt Linz. Der Hauptgrund liegt in der guten Arbeitsmarkt-Situation. Unser Bezirk weist eine der geringsten Arbeitslosenquoten in Österreich, eine vergleichsweise hohe Frauenerwerbsquote sowie ein überdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen auf. Vor allem die Entwicklung in den vergangenen Jahren war äußerst positiv: Arbeitsplatzdichte, Frauenerwerbstätigkeit und Qualifikationsniveau sind deutlich gestiegen. Die Arbeitslosenquote ist seit Jahren niedrig. Ende April betrug sie 3,3 Prozent (1.005 Personen). "Das liegt an starken Unternehmen und der hohen Mobilität und Flexibilität der Arbeitskräfte. Viele pendeln in den Linzer Zentralraum, die Menschen sind es gewohnt, auch hohe Anfahrtswege in Kauf zu nehmen", sagt Pergs AMS-Chefin Christa Hochgatterer. Im Gegensatz dazu gebe es wenig Einpendler. "Betriebe wie Habau und Engel sind sehr attraktiv und haben eine hohe Sogwirkung für Arbeitskräfte", ergänzt die AMS-Expertin.
Positiv erwähnt wird auch der hohe Anteil an jungen Erwachsenen: So ist fast jeder fünfte Perger zwischen 15 und 29 Jahre alt. Allerdings wandern auch junge Erwachsene ab.

Wo es Aufholbedarf gibt

"Die Anzahl an großen Betrieben hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt", heißt es im Bericht weiter. Aufholpotenzial gebe es bei der Anzahl der Wirtschaftskammermitglieder, Gründungen und Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungen. "Bei Letzterem sind wir unterrepräsentiert. Es fehlt die Struktur: Uni oder FH", bestätigt WK-Bezirksstellenleiter Franz Rummerstorfer. Bei Gründungen und WK-Mitgliedern sei man im Oberösterreich-Mittelfeld. Insgesamt gebe es bei Gründungen ein starkes Ost-West-Gefälle in Österreich.
Im Bereich der Lebensqualität besteht laut der Untersuchung der größte Bedarf an Verbesserungen. Nachholbedarf gibt es bei der Ärztedichte und der Anzahl von Kindertagesstätten.
Die zukunftsfähigste Region Österreichs? Die Wachauer Stadt Krems, das Schlusslicht bildet Gmünd im Waldviertel.

Zur Sache

Anhand von 38 Indikatoren in vier zukunftsrelevanten Bereichen nimmt die Studie die 94 Bezirke unter die Lupe. Betrachtet wurden der Status Quo in den Bereichen Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft & Innovation, Lebensqualität sowie die Entwicklungsdynamik.

Das Oberösterreich-Ranking
1. Wels-Land
2. Wels
3. Ried
4. Urfahr-Umgebung
5. Vöcklabruck
6. Braunau
7. Steyr
8. Grieskirchen
9. Perg
10. Steyr-Land
11. Linz
12. Eferding
13. Kirchdorf
14. Rohrbach
15. Linz-Land
16. Schärding
17. Gmunden
18. Freistadt