St. Georgen am Walde
Zwei Mal landete Jungwolf in Wildschwein-Fallen

- Auf Wunsch des Wolfsbeauftragten sei das Tier rot markiert worden, so die Jäger.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Michael Köck
In St. Georgen am Walde wurde am Samstag und Sonntag jeweils ein Wolf aus einer Falle für Wildschweine befreit. Die Jäger vermuten, dass es sich um zwei unterschiedliche Jungwölfe handelt. Sie fordern Maßnahmen gegen die steigende Wolf-Population.
ST. GEORGEN AM WALDE. Wölfe ziehen auch in der nördlichsten Gemeinde des Bezirkes Perg immer öfter ihre Kreise. Am Samstag landete ein Jungwolf in einer Durchlauffalle für kleine Wildschweine. Am Sonntag tappte nur zwei Kilometer entfernt erneut ein junger Wolf in eine Frischlingsfalle – was Bilder bestätigen. Man hätte sofort die Behörden informiert, die Weisungen des Wolfsbeauftragten befolgt und das Tier wieder ausgelassen, teilte Bezirksjägermeister Ulf Krückl am Montag bei einem kurzfristig anberaumten Pressetermin mit. Ob es sich zwei Mal um den gleichen Wolf handelt, steht noch nicht fest. Eine DNA-Analyse soll Klarheit bringen, auch über die Herkunft. In der Jägerschaft wird vermutet, dass es sich um zwei unterschiedliche Jungwölfe handelte. Auf Wunsch des Wolfsbeauftragten sei der Wolf am Sonntag zur Kennzeichnung mit roter Farbe markiert worden. Schäden gab es in dem Fall nicht. Weil die Jungtiere, die zwischen vier und sieben Monaten alt sein dürften, in der Regel noch keine Jagderfolge haben.
Die Aufregung im Ort ist groß
Krückl vermutet, dass ein Rudel oder Teile davon in der Nähe waren. Die erste Falle befand sich rund 20 Meter von einem Wohnhaus entfernt, die zweite 50 Meter von Weidevieh weg. Die Unruhe bei Jägern und in der Landwirtschaft ist groß. "Es hat sich relativ schnell herumgesprochen, die Fotos sind viral gegangen, es gab entsprechende Aufregung", so Krückl. Wölfe sorgen in dem Gebiet schon länger für Gesprächsstoff. In gewissen Bereichen würde man aufgrund des Wolfs keine Rehe mehr sehen beziehungsweise diese seien verängstigt, sagt Manfred Schaurhofer, Jagdleiter in St. Georgen am Walde. Die Lebendfallen wurden von der Jagdgesellschaft aufgrund der Schäden durch die Wildschweine in der Landwirtschaft aufgestellt.
Jäger und Landwirtschaft fordern Umdenken
Aufgrund der Zunahme der Wölfe fordert der Bezirksjägermeister ein Umdenken. "Um die Anzahl in Grenzen zu halten. Es verlangt niemand eine Ausrottung. Eine gewisse Bejagung wird irgendwann kommen müssen." Ähnlich sieht es Rosemarie Ferstl. "Die Sorge ist sehr groß", sagt die Bezirksbauernkammer-Obfrau. "Wenn man nicht irgendwann mal einschreitet, wird das Gebiet mit Wölfen überdeckt sein. Wölfe haben in unserem dicht besiedelten Gebiet keinen Platz." Es gebe viele Häuser in abgelegenen Lagen, Kinder würden von der Schule heimgehen oder draußen spielen. Der Wolf ist ist bekanntlich streng geschützt – nötig sei hier eine EU-weite Lösung.
Wolfs-Sichtungen in der Region
Eine verstärkte Wolfsaktivität ist in OÖ schon länger feststellbar. Auf der Landes-Homepage ist etwa die Wolfs-Sichtung für St. Georgen am Walde am 24./25. September verzeichnet, mit dem Hinweis "Fotonachweis vorhanden". Bestätigte Sichtungen gab es im Bezirk heuer auch schon in Dimbach und St. Thomas am Blasenstein – siehe Landes-Homepage.



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