Volkshilfe Perg
„Kinderarmut ist eine Schande und vermeidbar“
Zum „Welttag der sozialen Gerechtigkeit“ am 20. Februar rückt die Volkshilfe Perg einmal mehr die armen beziehungsweise armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in den Fokus. Mit aktuellen Daten und dem Hinweis auf eine österreichweite Petition zur Abschaffung der Kinderarmut.
BEZIRK PERG. „Kinderarmut ist eine Schande für Österreich und vermeidbar“, kritisiert Nationalrats-Abgeordnete Sabine Schatz als Vorsitzende der Volkshilfe Perg. Kinder und Jugendliche hätten – gerade in Pandemiezeiten – das Recht auf eine unbeschwerte Kindheit und Jugend. Das müsse die Bundesregierung mit dem ausgearbeiteten Modell der Volkshilfe – siehe unten – jetzt rasch umsetzen.
Geld für Kauf von Lebensmitteln und Gewand fehlt
„Denn die Coronavirus-Krise hat die Lage von Familien, die von Armut betroffen sind, nochmals verschärft“, so Schatz. Besonders bemerkbar mache sich das fehlende Geld in der Börse beim Kauf von Lebensmitteln und Gewand. Das würde aus einer aktuell veröffentlichten Studie der Volkshilfe hervorgehen. „Neun von zehn armutsgefährdeten Familien fehlt es während der Pandemie an Geld für Kleidung, Essen und Wohnen."
Projekt „Existenzsicherung“
Diese Daten wurden im Zuge des Projekts „Existenzsicherung“ erhoben, bei dem österreichweit rund 1.200 Kinder armutsgefährdeter Familien unterstützt werden. Das Projekt läuft noch bis April. „Wir gehen davon aus, dass der aktuelle Preisanstieg bei Nahrungsmitteln, Energie- und Mietkosten das Problem noch weiter verschärfen wird. Um die Kinderarmut abzuschaffen, braucht es daher eine Kindergrundsicherung“, sagt die Perger Volkshilfe-Vorsitzende. Sie fordert von der zuständigen Politik außerdem den flächendeckenden Ausbau kostenfreier Kinderbetreuungseinrichtungen und der ganztägigen Schulformen sowie Nachmittagsbetreuung und ein kostenfreies Angebot für Frühstück und warmes, gesundes Mittagessen in Kindergärten und Schulen.
Österreichweite Petition gegen Kinderarmut
„Wir sind überzeugt, ein effektives Werkzeug für die Abschaffung von Kinderarmut in der Hand zu haben. Jetzt braucht es den Einsatz vieler Menschen, um aus der guten Idee Kindergrundsicherung politische Realität zu machen“, verweist Sabine Schatz auf die Petition zur Abschaffung von Kinderarmut. Details auf volkshilfe-ooe.at und kinderarmut-abschaffen.at
Erfolgreiches Modellprojekt
Die Volkshilfe ist 2019 mit ihrem Modellprojekt Kindergrundsicherung in Europa an den Start gegangen, um die eigene Idee einem Praxistest zu unterziehen. „Wir haben 23 armutsbetroffene Kinder aus ganz Österreich dafür zwei Jahre lang finanziell unterstützt und das Projekt wissenschaftlich begleitet“, sagt Jasmine Chansri, Landesgeschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich. Man wisse aus der begleitenden Forschung, dass diese Kindergrundsicherung wirkt und sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet. „Gesündere Kinder und längere Bildungswege bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft“, so Chansri.
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