Nach Drohungen: Breinesel fordert Jugendbeteiligung

GREIN (red). Streetworker und Jugendbeteiligung könnten die Lage der „Problemjugendlichen“ in Grein beruhigen. Davon ist Bürgerlistenobmann Josef Breinesel überzeugt. „Es gibt in Grein natürlich eine Gruppe, die rechte Parolen schreit. Diese Gruppe kennt jeder, der in Grein fortgeht. Die massiven Drohungen gegen Ausländerinnen sind Tatsache“, sieht der Stadtpolitiker in den Jugendlichen ein Spiegelbild eines Teiles der Greiner Gesellschaft. Die „auffälligen“ Jugendlichen stammen großteils aus angesehenen Greiner Familien aller Parteien.
Der jüngste Vorfall in einem Greiner Lokal ist für Breinesel Anlass, Politiker alle Fraktionen zum Handeln einzuladen. Jugendliche stimmten zunächst Fußball-Schlachtrufe an. Diese steigerten sich in rassistische Äußerungen wie: Türken raus, Istanbul brennen wir nieder. Ein engagierter Bürger stellte sich dagegen und musste sich beschimpfen lassen. Auch das Personal griff ein und verwies die Jugendlichen aus dem Lokal. Übrigends: In Grein ist kein einziger Türke gemeldet.
„Die Jugendlichen spüren, dass sich das Wirtschaftssystem zu ihren Ungunsten entwickelt und tragen Zukunftsängste mit sich. Rechtsextreme Orientierungen sind kein jungendspezifisches Greiner Problem, sondern in der Gesellschaft verankert. Daher ist politisches Handeln vor Ort in Grein erforderlich“, ist Breinesel überzeugt.
Der Bürgerlistenmann schlägt auf politischer Ebene in Grein eine „Plattform Jugendbeteiligung“ vor. „Zukunftsorientierte Kommunalpolitik muss junge Menschen einbinden. Auch die, die am Rand stehen.“ In dieser Plattform sollten Gemeinderäte, Vertreter der Verwaltung,
Jugendorganisationen und Jugendliche gemeinsam kommunizieren. So lernen Politiker die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Jugendlichen hautnah kennen. Breinesel sieht einen großen Nutzen durch die Jugendbeteiligung für beide Seiten. Beteiligung ermöglicht die Übernahme von Verantwortung für sich und andere. Das trägt zur Persönlichkeitsentwicklung und Eigeninitiative bei. Es entsteht ein Dialog zwischen Politikern, jungen Bürgern und zwischen den Generationen. Junge Menschen werden in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen. „Beteiligung förder Umsicht, Sorge und Feingefühl, verringert Ausgrenzung, Vandalismus und Gleichgültigkeit“, hofft Breinesel, dass Sozialdemokraten und Volkspartei seine Vorschläge aufgreifen. Mit Strafen allein wird man, so Breinesel, die Jugendlichen nicht aus dem rechten Eck holen können. Er gibt dem Dialog größere Chancen.

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