Neue Listen rütteln an "Absoluten"
Gemeinderatswahl: Bürgerlisten, Grüne und FP wollen klare Mehrheiten von Rot und Schwarz brechen.
BEZIRK (up). Fünf Wochen vor der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl steht nun fest, welche Parteien und Kandidaten antreten. Derzeit hält in 15 von 26 Gemeinden die VP die absolute Mehrheit, in sechs die SP. Viele neue Bürgerlisten und neue Ortsgruppen von FP und Grünen treten an, um die "Absoluten" zu brechen. In Luftenberg, Perg und St. Georgen/Gusen stehen erstmals die Grünen am Wahlzettel, in Mauthausen die Unabhängige Bürgerliste Mauthausen (UBM), in Schwertberg "Pro-Schwertberg" unter August Kranzlmüller, "Pro Waldhausen" von Oliver Norek, in St. Georgen am Walde "Geht net gibts net" von Alexander Sengstbratl und die "Liste Franz Hochstöger". In Ried fällt das BZÖ weg, in Mitterkirchen die FP, die dafür in Ried und Grein neu mit dabei ist.
37 Gemeinderäte für Perg
Pikant ist die Situation in Grein, wo Rupert Lehner, ehemaliger Bürgermeister auf der SP-Liste, nun für die FP gegen seinen Nachfolger Manfred Michlmayr ins Rennen geht. Hoffnung auf den Bürgermeister-Sessel macht sich auch VP-Spitzenkandidat Rainer Barth. Keinen Anwärter stellt die neue Liste "Wir Greiner" unter Jorj-Catalin Colesnicov. Neu verteilt werden die drei Mandate der nicht mehr antretenden "Bürgerliste Grein". Vergrößert wird der Gemeinderat in Perg: Da die Bezirkshauptstadt auf mehr als 7300 Einwohner gewachsen ist, sitzen ab Herbst 37 statt 31 Mandatare im Ortsparlament. Neue Ortschefs gibt es in mindestens vier Gemeinden, da die Amtsinhaber nicht mehr antreten. In Naarn rittern Annemarie Auer (SP), Martin Gaisberger (VP) und Christoph Steinkellner (FP) um die Nachfolge von Rupert Wahlmüller (SP). Derzeit hält hier trotz rotem Ortschef die VP mit dreizehn Mandaten die Mehrheit (SP 10, FP 2). Ähnlich die Situation in Mitterkirchen, wo Anton Aichingers SP mit acht Mandaten der VP-Mehrheit mit 10 Sitzen gegenübersteht. Da die FP nicht antritt, wandert ein Mandat zu Rot oder Schwarz. Um den Bürgermeistersessel kämpfen Franz Raab (SP) und Herbert Froschauer (VP). Drei Kandidaten wollen in Saxen Ernst Haslinger, den einzigen blauen Ortschef, beerben. Für die FP geht Rosa Ecker ins Rennen, für die SP Erwin Neubauer und als Parteifreier auf der VP-Liste Hubert Schlager.
Vier Bürgermeister fix
Spannend wird es auch in Schwertberg, wo Manfred Astleitner (SP) seiner Parteikollegin Marianne Gusenbauer-Jäger nachfolgen möchte. Verhindern wollen dies Max Oberleitner (VP) und Hubert Maier (Grüne). Einen Bewerberrekord, nämlich je vier Kandidaten, gibt es in Mauthausen (SP, VP, FP, Grüne) sowie in St. Georgen/Walde mit VP, SP und den beiden Listenchefs. In vier Orten bleibt der Chef am Gemeindeamt der selbe: In Klam, Bad Kreuzen, Pabneukirchen und Rechberg treten nur die Amtsinhaber an.
Daten und Fakten
560 Gemeinderäte gibt es derzeit im Bezirk. Gemäß dem Wahlergebnis von 2009 sind sie folgendermaßen aufgeteilt: VP 281, SP 215, FP 39, Grüne 9, Pro Langenstein 6, Liste für Pabneukirchen 3, Waldhausener Bürgerliste 3 (kandidiert nicht), Bürgerliste Grein 3 (kandidiert nicht), BZÖ 1 (kandidiert nicht).
Von den 26 Ortschefs stellt die VP aktuell 15, die SP 10 und die FP einen. 24 von 26 sind Männer, nur in Schwertberg gibt es mit Marianne Gusenbauer-Jäger und in Luftenberg mit Hilde Prandner weibliche Ortschefs.
Bürgermeisterkandidatinnen: Barbara Marksteiner, VP, Mauthausen; Rosa Gumplmayr, VP, Ried; Hilde Prandner, SP, Luftenberg; Annemarie Auer, SP, Naarn; Bettina Wokatsch-Ratzberger, FP, Ried; Rosa Ecker, FP, Saxen; Dagmar Engl, Grüne, Katsdorf.
"Ein-Personen-Listen" in
Schwertberg & Waldhausen
SCHWERTBERG. Als Ein-Personen-Liste "Pro - Schwertberg" tritt August Kranzlmüller an. Für den Bürgermeistersessel kandidiert er nicht. Er war lange FP-Gemeinderat, zuletzt wilder Abgeordneter. Einsetzen will er sich für Hochwasserschutz, Vermarktung der Kultur und die "sozialwirtschaftliche Führung des Gemeindebetriebs".
WALDHAUSEN. Oliver Norek tritt mit seiner Ein-Mann-Partei „Pro Waldhausen“ als Bürgermeisterkandidat und Gemeinderat an. „Ich möchte so viele Stimmen, dass es zur Stichwahl zwischen Gassner, VP, und Steinkellner, SP, kommt“, so Norek. Themen: Zubau Kindergarten, rasche Umsetzung Wiesensteig, Sarmingbach-Steg.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.