Nachgefragt
So blicken Perger Politiker auf die Wahlen im Herbst

ÖVP-Bezirksparteivorsitzender Anton Froschauer aus Perg. | Foto: OÖVP
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BEZIRK PERG. In rund 230 Tagen finden in Oberösterreich Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt – was die Perger Bezirksparteichefs erwarten.

VP: Ein Stück mehr Auftrag

Die VP hat ihre Vormachtstellung zu verteidigen. Sie stellt in 19 der 26 Gemeinden den Bürgermeister und 289 von 566 Gemeinderäten. "Ziel ist es auf jeden Fall, die Mandate zu halten und ein Stück mehr Auftrag zu bekommen. Wir sehen Möglichkeiten, etwas stärker zu werden", so Bezirkschef Anton Froschauer. Welche Themen bestimmend seien? "Da sind individuelle Unterschiede zu betrachten. Im Bezirk sind es Wirtschaft sowie Arbeitsplätze und alles was sich daran anhängt, wie Öffis und Infrastruktur." In seiner Heimatstadt hofft der Bürgermeister auf ein "gutes Ergebnis". "Wir haben sechs Jahre gut gearbeitet. Und wir sind die, die die Stadt nach Abklingen der Pandemie nach vorne bringen können." Die Kandidaten für die Landtagswahl wird die VP erst festlegen. Froschauer sitzt seit September 2019 im Landtag. Ob er wieder kandidiert? Er gehe davon aus.

SP: Boden gutmachen

Neben der ÖVP tritt die SPÖ in allen Gemeinden an – 2015 gab es teils starke Verluste. "Die Wahl war schwer durch die Flüchtlingskrise geprägt. Wir hoffen, wieder etwas an Terrain gutzumachen. Ich bin auch überzeugt, dass wir in vielen Gemeinden dazugewinnen", so Bezirkschef Erich Wahl, der auch Mühlviertel-Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl ist. Warum? Er habe noch viel Energie und gute Ideen – gerade für Familien und Arbeitgeber. Wo er im Bezirk Handlungsbedarf sieht? "Die Verkehrsproblematik in den Griff zu bekommen. Viele Firmen kommen nicht, weil wir keine leistungsfähige Verkehrsanbindung haben. Wir müssen die Arbeitsplätze zu den Menschen bringen." Wie der Ortschef die Lage in seiner Heimatgemeinde sieht? Er gehe aufgrund der "sehr guten Arbeit" davon aus, den Bürgermeister und die deutliche Mehrheit halten zu können.

FPÖ: Mandate halten

Wie geht die FP nach starken Zugewinnen 2015 ins Wahljahr? "Man muss realistisch sein. Das Halten der Mandate wäre in der derzeitigen Situation ein respektables Ergebnis", sagt Bezirkschef Alexander Nerat. Die Stimmungslage im Bund war 2015 für die FPÖ besser. Ob man erneut in 15 Gemeinden antritt? "Es wird einige Änderungen geben." Nerat hofft auf einen "kurzen und unaufgeregten Wahlkampf". In Mauthausen kandidiert der Vize-Ortschef erneut als Bürgermeister. Zentral sei die Verkehrsthematik. Es brauche ein Konzept, wo Mauthausen etwa 2030 stehe, und wie der Ort lebenswert bleibe. Nerat sitzt seit 2009 im Landtag. Ob er wieder antritt? "Wie es ausschaut, ja." Und wo er in der Region wichtige Themen sieht? Schulen, Arbeit, attraktiver Wirtschaftsstandort, ärztliche Versorgung.

Grüne: Prognosen schwierig

Martina Eigner, Bezirkssprecherin der Grünen, sagt über ihre Erwartungen: "Es ist aufgrund der weltweiten Lage extrem schwierig vorherzusehen. Wie alle anderen wollen wir die Mandate halten, und wenn es geht, dazugewinnen." Die Grünen wurden 2015 deutlich stärker. In St. Georgen/Gusen erzielten sie mit 23,07 Prozent den Top-Wert in ganz OÖ. Ob sie heuer in mehr als sieben Perger Orten antreten werden? "In manchen Gemeinden gibt es Überlegungen. Es würde uns freuen, wenn wir uns Richtung Osten ausweiten." Wo für sie die zentralen Inhalte liegen? "Es gibt Gemeinde-Schwerpunkte, die da sind. Wir sind bekannt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. 2020 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen." In ihrer Heimatgemeinde Katsdorf sei es das Ziel, die absolute VP-Mehrheit zu brechen. Dem künftigen Landtag wird wohl ihre Ortsparteikollegin Dagmar Engl angehören. Sie ist Grüne Mühlviertel-Spitzenkandidatin und Landeslisten-Zweite.

ZUR SACHE

Alle sechs Jahre werden in Oberösterreich Landtag, Gemeinderat und Bürgermeister neu gewählt. Im Herbst 2021, vermutlich am 26. September, ist es wieder soweit.

Bei der Wahl im September 2015 erzielte die ÖVP in den 26 Perger Gemeinden insgesamt 289 Gemeinderats-Sitze. Die SPÖ stellt 168 Mandatare. Diese beiden Parteien sind in sämtlichen Kommunen vertreten. Die FPÖ erreichte in 15 Gemeinden 66 Sitze. Die Grünen schafften bei sieben Antritten 24 Mandate. Hinzu kommen 19 Sitze von fünf Bürgerlisten. Allerdings blieben davon in St. Georgen am Walde wegen fehlender Kandidaten fünf Sitze unbesetzt. Die FPÖ konnte einen ihrer vier Plätze in Langenstein nicht besetzen.

Die ÖVP stellt 19 Bürgermeister. Die SPÖ hat sechs Ortschefs. Hinzu kommt Franz Hochstöger, der mit Ein-Mann-Liste in St. Georgen am Walde antrat und siegte.

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