"Wir haben geweint, die Mutter hat geschrien"

EU Abg. Josef Weidenholzer, Zeitzeuge Franz Hackl, Landesrätin Gerti Jahn, Bürgermeister Thomas Punkenhofer.
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MAUTHAUSEN, BEZIRK. Berührend und aufrüttelnd zugleich. Das war die Gedenkfeier zu den Bürgerkrieg-Tagen im Februar 1934 im Donausaal Mauthausen. Bürgermeister Thomas Punkenhofer konnte im Namen der Bezirks-SPÖ zahlreiche Besucher begrüßen. Durch die Ausschaltung der Demokratie vor mehr als 80 Jahren wurde viel Leid auch im Bezirk angerichtet.
„Es sind immer die gleichen Muster, die zu Katastrophen führen. Herrschaftsdenken, wirtschaftliche Krisen, Arbeitslosigkeit, Abbau von Sozialleistungen, Lohnkürzungen. Die Geschichte wiederholt sich nicht. Parallelen zu den 30iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sehen wir heute. Die konservative Übermacht diktiert ein Kaputtsparen auf Kosten der Menschen. Abbau von Arbeiterrechten und Lohnkürzungen sind an der Tagesordnung. Mit der Politik des Engerschnallens kommen wir immer tiefer in die Krise. Wir brauchen ein neues, sozialeres Europa. Man muss Menschen Perspektiven geben“, forderte Landesrätin Gerti Jahn bei dieser Gedenkfeier.
EU-Abgeordneter Josef Weidenholzez analysierte den Weg in den Bürgerkrieg, die Ausschaltung der Demokratie und zitierte Bruno Kreisky: „ Wir sagen das alles heute nicht aus Rechthaberei. Sondern einfach deshalb, weil sich in der Demokratie jede Sünde wider den Geist der Demokratie rächt und rächen muss. Der EU-Abgeordnete ist ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit. So wie es eine Kultur-Hauptstadt gibt, gilt sein Einsatz für eine sozial-Hauptstadt.
Die Zeitzeugen Adolf Pissenberger, Luftenberg, Franz Hackl, Mauthausen, und Emmerich Billensteiner, teilten via Film-Einspielung ihre teils erschütterten Erinnerungen mit. Rudi Himmetsberger, Grein, Hubert Wöckinger, Katsdorf, Josef Mayrhofer, Langenstein, Markus Hofinger, Naarn, Walter Hofstätter, Mauthausen, zitierten aus Protokollen, wie man vor 80 Jahren mit Schutzbündlern und Sozialdemokraten „umging“. Viele der Anwesenden stimmte es traurig, dass bis heute das Thema Bürgerkrieg und 12. Februar 1934 nicht aufgearbeitet ist.
Musikalisch umrahmt wurde der nachdenkliche Abend mit dem morgen.rot chor des Bezirks Perg mit Arbeiterliedern.

http://12februar1934.at/

http://www.meinbezirk.at/grein/chronik/buergerkrieg-1934-wir-haben-geweint-die-mutter-hat-geschrien-d828058.html


Zeitzeuge Franz Hackl
aus Mauthausen: Dieser Februartag war für uns dramatisch, als sie meinen Vater verhafteten und abgeführt haben. Zwei Heimwehrmänner mit Stahlhelm, Gewehr und Bajonetten drauf standen links und rechts bei der Tür. Der Dritte setzte meinem Vater die Pistole an die Brust…Wir haben geweint, die Mutter hat geschrien....Das Bild hat sich so in meinem Kopf eingeprägt, dass ich es bis heute nicht vergessen kann….

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