100 Jahre Interpol
Dr. Johannes Schober gründete 1923 die Interpol

- Bundeskanzler Dr. Johann Schober
- Foto: Bildquell: Heimat- und Museumsverein Perg
- hochgeladen von Franz Pfeiffer
Seit Jahresbeginn findet monatlich ein sogenannter "Stadtarchiv-Stammtisch" statt, bei dem Unterlagen aus dem Archiv des Heimat- und Museumsvereins Perg hergezeigt werden. Am Samstag, 11. Nov. 2023 findet im Heimathaus-Stadtmuseum von 9 bis 11 Uhr ein Stadtarchiv-Workshop statt, bei dem die vorhandenen Unterlagen zu dem aus Perg stammenden Dr. Johannes Schober gesichtet werden.
Dr. Johannes Schober war in den 1920er-Jahren dreimal Bundeskanzler einer Beamtenregierung. In seiner Funktion als langjähriger Polizeipräsident berief er 1923 einen internationalen Polizeikongress zur Verbesserung der internationalen Verbrechensbekämpfung ein, im Zuge dessen die Interpol gegründet wurde. Schober war ihr erster Präsident und er behielt diese Funktion bis zu seinem Tod.
Das Jubiläum 100 Jahre Interpol ist der Anlass für den Heimat- und Museumsverein Perg, die im Archiv vorhandenen Unterlagen über sein Leben und Wirken gemeinsam mit interessierten Personen zu sichten und an den beiden nachfolgenden Wochenenden (d.i. 18./19. und 25./26. November) während der Museumsöffnungszeiten Sa und So von 14 bis 17 Uhr zur Ansicht bereitzuhalten. Weitere Termine können telefonisch vereinbart werden.
Schober verbrachte neben seiner Tätigkeit als Beamter und der Ausübung hoher politischer Funktionen immer wieder Zeiten gemeinsam mit seiner Frau Helene in seinem Haus in Perg. Dieses wurde vielfach fotografiert und war auch als Ansichtskarte im Umlauf. Schober hatte auch Kontakt zur Perger Bevölkerung und zu den Perger Vereinen und war hilfsbereit und spendefreudig, wie in verschiedenen Chroniken vermerkt ist.
Sein berufliches und politisches Wirken wurde in diversen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern aus verschiedensten Perspektiven analysiert und aufgearbeitet, u.a. auch seine Rolle bei den Ereignissen um den Brand des Justizpalastes im Jahr 1927. Soweit dazu Unterlagen im Heimathaus-Stadtmuseum vorhanden sind, kann ebenfalls darin Einsicht genommen werden.
Schober wurde auf dem Perger Ortsfriedhof beigesetzt. Zum Begräbnis waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Wien angereist. Der Perger Gemeinderat benannte die Badgasse in Dr. Schoberstraße um und ein Jahr später wurde an seinem Geburtshaus eine Gedenktafel angebracht.


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