Von Asien nach Europa

Greiner Ehepaar überquerte schwimmend den Bosporus

Am Strand liegen und die Seele baumeln lassen: So stellen sich viele Landsleute den perfekten Sommerurlaub vor. Nicht so der Greiner Gemeindearzt Thomas Huemer und seine Gattin Monika, beide ambitionierte Hobbysportler in der Klasse 60+.

GREIN. Das Paar nahm zwei prestigeträchtigte Schwimm-Wettkämpfe in Angriff. Schon 2021 mit Begeisterung dabei, wollten sie es am 20. August erneut wissen: Beim weltbekannten "Bosphorus Cross Continental Swim" in Istanbul schwammen sie 6,5 Kilometer in der türkischen Meerenge. Gemeinsam stiegen sie nach einer Stunde und 43 Minuten aus dem Wasser. Erschöpft, aber zufrieden. Das Besondere an dem Rennen: Das Startsignal ertönt in Kanlica in Asien, die Zielflagge wird in Kurucesme in Europa gewunken. 2.000 Starter aus der ganzen Welt stellten sich dem prestigeträchtigen Bewerb des Türkischen Olympischen Komitees. Thomas Huemer sagt: "Hier startest du nur, wenn du sehr gut bist. Superschwimmer, vor allem aus Osteuropa, waren dabei. Du schwimmst mit der Strömung, eine Herausforderung ist aber auf den letzten paar hundert Metern die Gegenströmung." Entsprechend akribisch hat man sich vorbereitet: Drei bis vier Mal in der Woche ging es zum Schwimm-Training - im Winter ins Hallenbad, jetzt im Sommer auf umliegende Seen.

Von Insel Krk ans kroatische Festland

Dem aber nicht genug. Nur wenige Tage vor dem Bosporus-Schwimmen stiegen Monika und Thomas Huemer zu Mariä Himmelfahrt mit 370 anderen Teilnehmern beim Marathon Šilo-Crikvenica ins Meer. Dabei handelt es sich um den größten und ältesten Schwimm-Marathon Kroatiens. Zwischen Šilo auf der Insel Krk und Crikvenica auf dem Festland gilt es, 3,5 Kilometer zurückzulegen. Nach einer Stunde und 40 Minuten kam das Ehepaar im Ziel an. Thomas Huemer berichtet von einem aufgrund der vielen Wellen harten Rennen. Monika Huemer war in ihrer Altersklasse die Schnellste. Erst bei der Heimreise erfuhren die beiden: Eine Österreicherin war bei dem Rennen – offenbar nach Ablauf der offiziellen Schwimmzeit – ums Leben gekommen – meinbezirk.at berichtete von der Tragödie. Eine Nachricht, die auch das Schwimm-Duo aus Grein schockte.

"Man bleibt fit und hat Ziele vor Augen"

Auch in der Zukunft will Thomas Huemer, 64, an internationalen Schwimm-Rennen teilnehmen. So plant der Arzt, das Bosporus-Schwimmen in Istanbul noch ein drittes Mal in Angriff zu nehmen. "Man bleibt fit und hat Ziele vor Augen. So bin ich angehalten, über den Winter zu trainieren. Die Bewegung ist die beste Therapie gegen körperliche Beschwerden im Alter."

Bericht über das Bosporus-Schwimmen von 2021: