Woidkraxler
In den Wäldern von Gloxwald treffen sich die Kletterer

- Harald Mikesch am Kletterfelsen.
- hochgeladen von Michael Köck
Vor knapp einem Vierteljahrhundert gründeten sich die Woidkraxler. Kletterfelsen hat die Sektion der Union Waldhausen vor der Haustür.
WALDHAUSEN IM STRUDENGAU. In Gloxwald, der östlichsten Ortschaft von Oberösterreich, befindet sich einer der schönsten Aussichtsplätze an der Donau. Im unter Predigtstuhl und Felsenreiter liegenden, stark abfallenden Gelände haben die Woidkraxler ihr Revier aufgeschlagen. Denn: Unzählige Felsen, die sich zum Klettern eignen, sind zwischen den Bäumen verstreut. Viele davon hat die 1999 gegründete Sektion von Union Waldhausen um Hans Hofer und Harald Mikesch mit Haken versehen, gekennzeichnet und einen Namen verpasst. Und zum Klettergarten "Sarmingstein/Gloxwald" zusammengefasst - siehe Homepage.
Kletterfelsen mit kuriosen Namen
Hofer hievt sich am "Predigtstuhl" in die Höhe, während sich Mikesch am "Jaguar" geschmeidig nach oben bewegt. Um die 140 Touren gibt es im Gebiet. Ein Felsen heißt "Konfuzius", weil ein Kletterer hier konfus unterwegs gewesen sein soll. Einer wurde mit Stirnlampe erklommen, was ihm den Namen "Laternenweg" einbrachte. Der "Fuchsjodler" erinnert an hier vernommene Geräusche. Mit dem Grundbesitzer gibt es ein Abkommen, dass hier geklettert werden darf. Eine Herausforderung besteht darin, dass so mancher Felsen stark vermoost.
Amstettner markierten hier erste Routen
Sektionsleiter Hans Hofer erinnert sich: Kletterer aus Amstetten hatten in den 1990er-Jahren die ersten Routen markiert. Sie arbeiteten sich von Sarmingstein herauf. Bis heute kommen viele Auswärtige. In der jüngeren Vergangenheit wurde der Kletterpark sukzessive erweitert. "Das Klettern boomt vor allem in der Halle, aber auch an den Felsen bewegen sich mehr Sportler", sagt Hofer. Die Woidkraxler treffen sich jeden Donnerstag und besteigen die Steine unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. "Wir sind hier im mittleren Bereich, man muss schon etwas Klettern können. Für Anfänger gibt es Kletterkurse in den Hallen. Am Wichtigsten ist das Sichern, hier können die meisten Fehler gemacht werden. Kraft ist wichtig, es kommt aber viel auf Körpergefühl und Technik an."
Adrenalin-Kick und Einklang mit der Natur
Worin der Reiz für Hofer, der schon seit einem Vierteljahrhundert klettert, besteht? "Es ist schon ein bißchen der Adrenalin-Kick. Du bist in der Natur, bewegst dich und es handelt sich um eine schöne Bewegung. Auch sportlicher Ehrgeiz gehört dazu: Natürlich freut man sich, wenn man eine schwerere Route schafft."

- Gregor Weinauer
- hochgeladen von Michael Köck
Kletter-Wand im Schul-Turnsaal
Betont wird bei den Woidkraxlern der Zusammenhalt. Der Sektion gehören rund 70 Personen an, die meisten gehen Skitouren. Die Kletter-Truppe umfasst etwa zehn Personen. Immer wieder werden Kletterurlaube unternommen. Das Alpinklettern auf Bergen sei - weil nicht überall Haken angebracht sind - etwas schwieriger. Seit elf Jahren gibt es im Volksschul-Turnsaal in Waldhausen eine Kletter-Wand. Hier lernen vor allem Kinder die ersten Handgriffe. Eine größere Halle steht in Yspertal, wo Mitglieder der Woidkraxler bei Kursen helfen.
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