Ab 14. Februar
Bei Videoanruf: Katsdorfer entwickelt barrierefreies Kartenspiel
Ein Katsdorfer App-Entwickler erfand ein kinderfreundliches Merkspiel, das Familien via Videoanruf spielen können. Nun verpasst er "Ploppy Pairs" ein barrierefreies Upgrade für blinde und sehbehinderte Menschen.
KATSDORF. Gemeinsam weltweit miteinander spielen, selbst mit Sehbehinderung: Dies ermöglicht ab Mitte Februar ein großes Update des Spiels "Ploppy Pairs" – entwickelt von dem gebürtigen Katsdorfer Michael Temper. Das familienfreundliche Spiel wartet dann mit 24 neuen Levels samt 36 farbenfrohen Charakteren auf, begleitet von der Musik eines blinden Komponisten. Die ersten sechs Levels können kostenlos ausprobiert werden.
"Das Aufdecken zweier Karten, um übereinstimmende Symbole zu finden, ist ein bekanntes Spielkonzept. Eine völlige Neuheit ist jedoch, dieses Konzept für Familie und Freunde auf der ganzen Welt und Personen mit Sehbehinderung anzubieten", erklärt Temper. Denn: "Barrierefreiheit wird im Entwicklungsprozess oft vernachlässigt."
"Barrierefreiheit wird im Entwicklungsprozess oft vernachlässigt."
Michael Temper
Der App-Entwickler passte sein Spiel den Vorschlägen und Bedürfnissen von sehbehinderten Menschen an. Die SharePlay-Technologie von Apple ermöglicht Apps, während eines FaceTime-Anrufs Daten auszutauschen. Die User können somit während eines Videoanrufs miteinander spielen. "Beispielsweise Großeltern, die gerne mit ihren Enkeln spielen, jedoch in einem anderen Teil des Landes leben, oder Eltern auf Geschäftsreisen, die mit ihren Kindern spielen möchten."
Das Spiel ist kinderfreundlich gestaltet und enthält Schwierigkeitsgrade von 4 bis 70 Karten. Die Apple-Funktion VoiceOver ermöglicht es auch blinden und sehbehinderten Menschen, das Spiel zu genießen. Der Screenreader liest die ausgewählten Karten vor und teilt dem Spieler mit, ob zwei gleiche Karten gefunden wurden.
Zur Person
Das Interesse an der Entwicklung mobiler Spiele begann für Michael Temper in seiner Kindheit, als er zum ersten Mal Doodle Jump spielte. "Ich war fasziniert davon, dass solch unterhaltsame und lustige Spiele von kleinen Teams entwickelt werden können." Dies motivierte ihn später zu dem Studium der App- und Spieleentwicklung. Der iOS-Entwickler aus Katsdorf lebt mittlerweile in Wien. Die Leidenschaft zu seinen Spielen veranlasste Temper, sich Vollzeit seinen Apps zu widmen und sein eigenes Unternehmen zu gründen. Mehr zu den Spielen auf tempuno.com
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