Wunsch an Politik

"Dass sie uns auch nach der Krise nicht vergessen"

Victoria Belsö berichtet über die Arbeit im Pflegeheim zu Corona-Zeiten

ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Wie geht es den Mitarbeitern in den Altenheimen zu Corona-Zeiten? Die Arbeiterkammer OÖ sprach mit Betriebsrätin Victoria Belsö vom Senioren- und Pflegeheim St. Georgen an der Gusen. "Man merkt mehr denn je, wie wichtig die Arbeit in der Pflege ist. Für die Gesellschaft, die Allgemeinheit, und welchen Stellenwert die Arbeit hat", so Belsö. Eine besondere Herausforderung im Frühjahr war aufgrund von Corona-Fällen die Arbeit im Isolationsbereich: Elf Stunden lang mit Masken und Schutzausrüstung gingen an die Substanz, vor allem beim Waschen und Duschen der Bewohner. Außerdem fielen aufgrund von Corona und Quarantäne viele Beschäftigte aus.

Schon vor der Krise wenig Personal

Dabei hatte man schon vor der Krise mit dem Mindestpersonalschlüssel zu kämpfen. Dieser Umstand sei nun schwer zu kompensieren. Sichtbar werde auch die hohe Bedeutung der jetzt fehlenden Angehörigen – als Teil der Pflege und Betreuung. Man meistere die Krise mit Zusammenhalt, Kompetenz und Selbstbewusstsein, betont Belsö. "In Summe haben wir mehr Arbeit mit weniger Personal. Aber es hat sich in dieser Zeit gezeigt, dass auf die Beschäftigten Verlass ist, dass wir gute, wichtige und vor allem hochwertige Arbeit leisten, dass wir echte Fachkräfte sind, die dafür echte Wertschätzung verdienen." Man genieße den aktuellen Applaus und die Anerkennung sehr. "Aber von der Politik wünsche ich mir, dass sie uns auch nach der Krise nicht vergessen."

Mehr als Applaus verdient

Von den "unbedankten Helden der Corona-Krise" spricht die Arbeiterkammer OÖ. "Die Corona-Krise zeigt deutlich, wer die wahren Helden und die wirklichen Leistungsträgerinnen unserer Gesellschaft sind und wer das Land am Laufen hält." Ohne die Leistungen der Arbeitnehmer stünde im Bezirk und im Bundesland alles still. Dafür hätten sie mehr als nur Applaus verdient.

Video der Arbeiterkammer OÖ