Münzbach eGen
In Münzbach wurde eine Energiegenossenschaft gegründet

- Personen am Foto: Bürgermeister Josef Bindreiter, Obmann-Stellvertreterin Johanna Trauner, Obmann Johann Prinz, Amtsleiter Johannes Strasser, Raiffeisenbank-Perg-Vorstand Johann Fröschl.
- Foto: Gemeinde
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In Österreich wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um erneuerbare Energiegemeinschaften zu ermöglichen. In Perg und Waldhausen erfolgte bereits die Gründung solcher Zusammenschlüsse. Anfang April war es nun auch in Münzbach so weit.
MÜNZBACH. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ist es heute möglich, dass sich Bürger, Gemeinden sowie Klein- und Mittelunternehmen zu Energiegemeinschaften zusammenschließen, um erneuerbare Energie zu produzieren, zu speichern, zu verteilen und zu verkaufen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde der einstimmige Beschluss zum Beitritt der Marktgemeinde Münzbach zur Energiegenossenschaft Münzbach eGen. gefasst. Am 5. April erfolgte die Gründung. Neben der Gemeinde ist die Raiffeisenbank Perg das zweite Gründungsmitglied. Der Vorstand besteht aus Obmann Johann Prinz, Stellvertreterin Johanna Trauner und Vorstandsmitglied Johannes Strasser.
Vorteile der Genossenschaft
Als Vorteile angeführt werden reduzierte Netzgebühren für den Transport innerhalb der Gemeinschaft. Außerdem können die Preise selbst kalkuliert werden und sind daher nicht unmittelbar von den Schwankungen der Märkte abhängig. Eine gewisse Energieunabhängigkeit ergibt sich. "Es geht um Bewusstseinsbildung für die Bevölkerung Richtung Stromverbrauch und Energiewende, soweit das auf Gemeindeebene möglich ist. Die Intention ist auch in sehr hohem Maße Bürgerservice, den wir durch Verrechnung, Datensammlung anbieten", sagt Prinz. Die Gemeinde betreibt Photovoltaik-Anlagen auf dem Gemeindeamt, der Volksschule sowie beim Sportplatz. Auch beim neuen Musikheim wird eine Anlage angestrebt.
Informationsabende für Bevölkerung geplant
Geplant ist ein Start der operativen Tätigkeit mit zweiter Jahreshälfte. Nach ersten Erfahrungen sollen dann Infoabende für die Bevölkerung abgehalten werden. Vorrangig werden Mitglieder gesucht, die bereit sind, zu einem festgelegten Lieferpreis Energie an die Genossenschaft zu verkaufen. Nachdem eine entsprechende Strommenge zur Verfügung steht, ist auch ein Verkauf möglich. Obmann Prinz sieht in einer Mitgliedschaft eine Win-Win-Situation für Stromlieferanten als auch für Abnehmer. Dächer und versiegelte Flächen würden zu Kraftwerken, die es ermöglichen, ohne fossile Energie zu verbrauchen, den Eigenbedarf zu decken. Für Bürgermeister Josef Bindreiter sieht neben der lokalen Stromerzeugung auch in der besseren, finanzielle Kalkulierbarkeit des Strompreises einen entscheidenden Vorteil. Was auch für die Gemeinde als großen Stromverbraucher wesentlich ist.
https://energiegemeinschaften.gv.at
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