Landesenergiepreis für Ökohaus in Saxen

- Die Energie Stars 2014 (im Bild ganz vorne jeweils mit dem Stern in der Hand; von links): Bürgermeister Friedrich Stockinger (Projekt Schulsanierung Rainbach), Sabine Huber (Einfamilienhaus Familie Huber), Max Schachinger (Logistikhalle Fa. Schachinger), Peter Koits (Energiespargemeinde Stadt Wels).
- Foto: OÖ Energiesparverband
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BEZIRK, SAXEN. Der Energie Star 2014 ist der oberösterreichische Landesenergie-Preis für die besten Energielösungen. Mit diesem Preis werden erfolgreich umgesetzte Beispiele in den Bereichen Energie-Effizienz und erneuerbare Energie vom Land Oberösterreich ausgezeichnet, durchgeführt wurde der Wettbewerb vom O.Ö. Energiesparverband. Heuer wurde der Energie Star von Energie-Landesrat Rudi Anschober am Donnerstagabend, 27. Februar, in den Minoriten in Wels zum zehnten Mal verliehen.
Sieger in der Kategorie Wohnen wurde das Projekt "Ein Bett im Kornfeld".
Familie Huber aus Saxen hat sich ihr Traumhaus aus Strohballen gebaut, damit ihren ökologischen Fußabdruck verkleinert und sich niedrige Heizkosten für die Zukunft gesichert. Im Holzriegelbau wurden Strohballen vom Biobauern als Dämm-Material verwendet und mit Lehm aus dem Garten und Sand ein Lehmputz selbst gemischt und direkt auf das Stroh aufgeputzt. Der Niedrigstenergiehaus-Standard wurde erreicht, zudem wurde barrierefrei gebaut. Die Baumaterialien kommen überwiegend aus der Region, geheizt wird mit Biomasse im Küchenherd. Das Pultdach vom Haus und vom Carport wurde extensiv begrünt. Auf der Südseite gibt es ein Beschattungsdach über dem Balkon, auf dem eine PV-Anlage installiert ist.
Kategorie Schulen:
Erste Plusenergie-Schule
Die Schulsanierung der NMS in Rainbach im Mühlkreis steht ganz im Zeichen des nachhaltigen Bauens, klimagerecht und ressourcenschonend. Das Gebäude vereint neben der Neuen Mittelschule, auch Turnsaal, Hort und eine Mehrzweckhalle an einem Ort. Fast alle Bauten des Gebäudekomplexes erreichen den Standard eines Passivhauses. Die Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie auf den Dächern gehört selbstverständlich dazu - auch um dem Anspruch eines "Plusenergiegebäudes" gerecht zu werden. Eine Schule, in der noch im Jahr 2012 die Eiszapfen von den Fenstern der Klassenzimmer hingen, produziert jetzt sauber Strom und bietet Behaglichkeit durch umweltfreundliche Energie aus der Region, auch dank einer umweltfreundlichen Hackschnitzelheizung. Die Energieeffizienz wurde maßgeblich erhöht, indem die Schule mit vorgefertigten Holzfassadenelementen verkleidet und zusätzlich mit ökologischen Baustoffen gedämmt wurde. Es wird nur noch etwa ein Zehntel der Heizenergie benötigt.
Kategorie Unternehmen:
Leuchtturmprojekt ökologisches Logistikgebäude
Das neue Logistikgebäude der Firma Schachinger in Hörsching stellt Europas wahrscheinlich größtes Lager in ökologischer Bauweise dar. Es wurde durch und durch als Holzbau errichtet und beherbergt auf einer Fläche von rund 10.000 m² das Zentrallager von Metro Österreich. Bei einer Temperatur zwischen 12 und 18 Grad werden dort täglich ca. 400 Tonnen Güter umgeschlagen. Der integrierte dreigeschossige Bürotrakt in Passivhausqualität wird in erster Linie vom Bauherrn "Schachinger Logistik" genützt. Die ebenfalls in Holz gehaltene Fassade spiegelt mit ihrer "Barcode"-Optik einen der wichtigsten Faktoren einer funktionierenden Logistik optisch wider. Die Energiebereitstellung für Heizen & Kühlen erfolgt über thermische Grundwassernutzung, die komplette Beleuchtung erfolgt mit LEDs und einer Tageslicht- und Bedarfssteuerung. Durch ihre Projektziele hinsichtlich Bauökologie und Energieeffizienz, sowie den damit verbundenen Auswirkungen wie höhere Arbeitsplatzqualität und Betriebskosteneinsparung, hat die Firma Schachinger ein ökologisches und ökonomisches Vorzeigeprojekt in der Logistikbranche realisiert. Gegenüber einem Vergleichsbau in konventioneller Bauweise wird eine Energieeinsparung von ca. 60 % erreicht – bei sich rasch amortisierenden Errichtungsmehrkosten von 6 %. Auf fossile Energieträger wird vollständig verzichtet.
Kategorie Gemeinden:
Energiespargemeinde Wels - Energie Stadt Wels
Ausgehend von den frühzeitigen Umweltschutz- und Energiesparaktivitäten bereits in den 1980er und 1990er-Jahren wurde ab 2008 das gesamtheitliche Projekt "Energie-Stadt Wels" gestartet, das umfassende Strategien und Maßnahmen in nahezu allen Bereichen (Energieverbrauchsreduktion, Erneuerbare Energie, Mobilität, Anreizsysteme, Ökologischer Fußabdruck, Bewusstseinsbildung) und allen Zielgruppen (Wirtschaft, Öffentliche, Wohnobjekte, Privathaushalte) vorsieht und realistische Szenarien zur schrittweisen Umsetzung darlegt. Die fortgesetzten Anstrengungen (etliche Leuchtturmprojekte konnten schon in der Projektlaufzeit realisiert werden) zur Umsetzung der zahlreich erarbeiteten Maßnahmen werden ein wesentlicher Beitrag zum Erreichen der ambitionierten Zielsetzung einer "Energiewende" sein.
Hauptziel war die Erarbeitung eines Konzeptes, das der Stadt Wels den schrittweisen Ausstieg bzw. die Reduzierung der fossilen Energieträger bis hin "Energiewende" 2030 und "Autarkie" 2050 ermöglicht.
Während der Projekt-Laufzeit wurden zahlreiche Maßnahmen, die der Projektzielsetzung dienen, eingeleitet und umgesetzt, wie zum Beispiel:
· Errichtung von Passivhaus-Kindergärten, -schulen (R.-Koch-Straße, Mauth)
· Umstellung der öffentlichen Beleuchtung – LED-Offensive
· Fernwärmeoffensive der EWWAG
· Neugestaltung der Umweltschutz-Förderungsrichtlinien mit dem Schwerpunkt private thermische Sanierung und erneuerbare Energien (Solar, PV, Wärmepumpen)
· Photovoltaikanlagen auf 35 öffentlichen Gebäuden
· Solarkraftwerk Messezentrum NEU – Fernwärmeeinspeisung
· Aufbau eines Elektro-Tankstellen-Netzes
Zahlreiche weitere Maßnahmen sind, beginnend im Jahr 2014, bis 2020 geplant.


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