Öl vom Acker zum Essen, Füttern und Tanken
MAUTHAUSEN (eg). Die vom Verein Mühl4tel Öl seit 2006 betriebene Pflanzenölpresse im M4 Park, dem ehemaligen Lagerhaus, hat sich längst zu einem gelungenen Projekt der modernen und umweltfreundlichen Treibstoffgewinnung, als Zulieferer von Speiseöl für die Lebensmittelbranche und als Futtermittellieferant für die Bauern entwickelt. Rund 700 Landwirte aus dem Mühl-, Traun-, und Mostviertel sind dabei und haben die Anlage finanziert. „Wir haben mit 2000 Tonnen Raps angefangen und liegen nun bei rund 3000 Tonnen“, sagt Geschäftsführer Hans Schöfl. Aus drei Tonnen Raps-Saat wird rund eine Tonne Öl gewonnen und zwei Tonnen Rapskuchen- oder Schrot werden als hochwertiges Tier-Futtermittel, Stichwort Eiweiß, an Landwirte und Vereinsmitglieder verkauft. Momentan werden rund 1000 Tonnen des kalt gepressten Öls an die Nahrungsmittelindustrie geliefert. „Die Nachfrage an kalt gepresstem Rapsöl in der Lebensmittelindustrie ist groß, weil es ein gesundes und regionales Produkt ist“, so Schöfl. Der Rapskuchen- oder Schrot gewinnt als Ersatz von Soja-Importen aus Südamerika an Bedeutung und ist bei Landwirten beliebt. Ein Teil des Öles geht in die Treibstoffproduktion und wird in umgerüsteten Pflanzenöl-Traktoren und Futtermischanlagen verwendet. Zurzeit entwickelt sich eine Zusammenarbeit mit der Firma „recotrol“, die sich den ökologisch-nachhaltigen Dieselkraftstoffen verschrieben hat. „50 Prozent CO2-Einsparung und bis zu 70 Prozent Feinstaubreduzierung und keine Umrüstungskosten sind auch für uns ein überzeugendes Argument“, sagt Schöfl. Aus einem Hektar Land werden rund vier Tonnen Raps geerntet, davon werden ein Drittel Öl und zwei Drittel hochwertiges Futtermittel gewonnen. „Der Raps wird zu 100 Prozent verwertet, ohne chemische Hilfsmittel, außer Strom, und hier denken wir schon über eine Photovoltaik-Anlage nach."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.