Wohnungen statt Einkauf

Spar sperrt zu

GREIN. Der Spar-Markt in der Greiner Hauptstraße 27, direkt neben der Raiffeisenbank, schließt mit Ende des Jahres nach 20 Jahren. Das Gebäude ist verkauft. Der neue Eigentümer will die Liegenschaft abreißen und Wohnungen errichten. In den vergangenen Wochen brodelte in Grein die Gerüchteküche um die Schließung des Spar-Marktes im Zentrum. Eine Online-Petition zur Erhaltung des Standortes stand schon vor dem Start.

"Da nützen jetzt Petitionen nichts mehr"
Die BezirksRundschau Perg sprach mit Erika Ringseis, Eigentümerin des Spar-Markts im Zentrum von Grein:  „Ja, es stimmt. Ich schließe mit Ende des Jahres. Da nützen jetzt Petitionen und Aktionen nichts mehr. Der Standort, den wir vor sieben Jahren kauften, ist verkauft. Wir hätten in den Standort viel investieren müssen und auch getan. Neue Heizung, neue Fassade, neue Einrichtungen. All das rechnet sich in Grein nicht mehr. Wir hatten natürlich treue Kunden. Aber wenn nur Milch und Kleinigkeiten gekauft werden, kann man die notwendigen Investitionen nicht mehr tätigen. Wir waren und sind mit unserer Fläche hinter dem Sparmarkt der Parkplatz für die Greiner." 

Erika Ringseis betreibt erfolgreich im angrenzenden Mostviertel einen Eurospar und einen Sparmarkt. In der Corona Zeit stiegen in diesen Märkten die Umsätze. In Grein gingen die Umsätze zurück. Die Greiner machten lieber ihre Einkäufe in größeren Greiner Supermärkten außerhalb des Zentrums. Elf Mitarbeiterinnen verlieren mit der Schließung ihren Job.  Eine Person, die vom Anfang an dabei war, geht in Pension.

Zentrum wird leerer
Besonders für ältere und nicht mobile Greiner war der Stadt-Spar ein wichtiger Nahversorger: "Ich gehe mehrmals in der Woche in den Stadtspar. Alles, was bei uns im Haushalt gebraucht wird, kaufen wir dort. Für mich ist es gleichzeitig der tägliche Spaziergang. Wir haben kein Auto", sagt Heide Hohensinner. Im Stadt-Zentrum gibt es mehr als zehn aufgelassene Geschäftslokale. Die Grundversorgung des täglichen Bedarfs ist nicht mehr gegeben.