Wirtschaft warnt vor Fachkräftemangel

Industriefrühstück | Foto: Oehlinger

Mehr Ausbildungsplätze für Lehrlinge sowie an Unis und Fachhochschulen in Oberösterreich sollen dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Auch ein Gastfamilienmodell für junge Einpendler steht zur Debatte.

BEZIRK, BAUMGARTENBERG (ulo). Die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich veranstaltet mit dem Industrie-Frühstück einmal jährlich ein Treffen der Wirtschaftstreibenden eines Bezirkes mit dem jeweiligen Bezirkshauptmann. Bei der jüngsten Zusammenkunft vergangenen Freitag bei der Hueck Folien GmbH in Baumgartenberg war der Fachkräftemangel im Bezirk das zentrale Thema.

Ende Oktober lag die Arbeitslosigkeit laut vorläufigen Zahlen im Bezirk bei 2,9 Prozent. Damit sind wir unter dem Oberösterreich-Schnitt von 3,6 Prozent und weit unter der österreichweiten Quote von 6,4 Prozent. Das bedeutet quasi Vollbeschäftigung, erklärte Spartenobmann Anton Helbich-Poschacher. Kehrseite der Medaille sei allerdings, dass es für Unternehmen immer schwieriger werde, freie Stellen zu besetzen. Helbich-Poschacher sieht als einen möglichen Ausweg den Ausbau der Universitäts- und Fachhochschul-Landschaft in Oberösterreich. Nur vier Prozent des österreichischen Uni-Budgets gehen nach Oberösterreich, obwohl wir 17 Prozent der Bevölkerung stellen. Es gehen viel mehr Jugendliche weg, als zum Studium nach Oberösterreich kommen. Dieser Brain-Drain muss gestoppt werden, fordert der Obmann der Sparte Industrie.

300 Lehrlinge pendeln in den Bezirk, aber 500 hinaus

Auch bei den Lehrlingen gebe es einen negativen Saldo, meint Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Christian Reisinger: Perg ist im Mühlviertel zwar der stärkste Ausbildungsbezirk, aber trotzdem pendeln 200 Lehrlinge mehr aus, als zu uns kommen. Die Bildungs- und Berufsinformationsmesse, die diesen Freitag und Samstag in der Wirtschaftskammer Perg stattfindet, sei ein wichtiger Beitrag, um das zu ändern. Bezirkshauptmann Werner Kreisl setzt große Hoffnungen in den geplanten Wirtschaftspark Machland-Perg: Wenn sich hier Betriebe ansiedeln, können wir noch mehr interessante Lehrstellen anbieten und auch Fachkräfte anziehen.

Einigkeit herrscht über die Bedeutung einer fundierten Ausbildung für die Kinder und Jugendlichen. Bildung fängt aber nicht auf der Uni an, sondern schon im Kindergarten. Man mag zu dem aktuellen Bildungsvolksbegehren stehen wie man will, aber es ist auf jeden Fall wichtig, dass über dieses Thema diskutiert wird, meint Helbich-Poschacher. Sein Kollege in der Sparte Industrie, Heinrich Reinthaler, spricht sich für Qualitätsstandards aus: Das wäre wichtig in den Schulen, vor allem in Hauptschule und Poly. Es gibt leider viele Lehrlinge, die nicht ausreichend lesen, rechnen und schreiben können.

Zimmer mit Familienanschluss in verschiedenen Gemeinden

Neben der Ausbildung war auch die Unterbringung der Lehrlinge im Gespräch. Ein Lehrlingsheim zu realisieren, ist schwierig. Das kostet viel und steht dann erst wieder an einem zentralen Standort, von wo aus die Jugendlichen in die Arbeit kommen müssen. Besser wäre es, über Vermittlung der Gemeinden Zimmer mit Familienanschluss in verschiedenen Orten anzubieten, so WK-Chef Christian Reisinger. Eine Idee, die für Martin Bergsmann, Sprecher der Geschäftsführung von Hueck Folien, denkbar wäre: Das Gastfamilienmodell klingt interessant. Der beste Weg, Fachkräfte aufzubauen, ist die Lehrlingsausbildung. Er ist überzeugt: Der Fachkräftemangel wird eines der größten Probleme der Zukunft.

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