Digitale Entgiftung
Der Druck der digitalen Medienwelt wächst. "Digital Detox" soll diesem Trend entgegenwirken.
KATSDORF. Ständige Erreichbarkeit ist im heutigen Berufsalltag bereits Standard. Begleiterscheinungen wie psychische Probleme werden dabei meistens ignoriert. "Digital Detox", übersetzt die "Entgiftung von Digitalen Medien", ist ein neuer Trend, der bewusst gegen die 24/7-Bereitschaft ankämpfen soll. Wie wichtig es ist, auch einmal "offline" zu sein, weiß Katsdorfs Coach und Lebensberaterin Anita Putscher: "Körper, Geist und Seele zu entspannen, ist für das Regenerieren das Um und Auf." "Digital Detox" begrüßt sie deshalb. "Es ist wichtig, dass solch eine Ausrichtung existiert, denn die neuen Medien sind da und wir können sie nicht aufhalten. Umso wichtiger ist deshalb ein bewusster Umgang damit." Erfreulich empfindet Putscher, dass viele Unternehmen den gefährlichen Trend erkannt haben und umdenken. Mailfreie Tage oder zu gewissen Zeiten Telefonumleitungen auf den Anrufbeantworter einzurichten, sind nur einige Vorschläge, die Putscher den Unternehmen präsentiert.
Eltern als Vorbilder gefragt
Erwachsene im Berufsleben sind jedoch nicht die einzigen, die von der digitalen Welt beeinflusst werden. Auch Kinder und Jugendliche sind dem Druck bereits ausgesetzt. Medien wie Whats-App, Facebook und Instagram tragen maßgeblich dazu bei. Um den jüngsten unserer Gesellschaft einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu lernen, sind vor allem die Eltern gefragt. Eine komplette Fernhaltung ist aber nicht immer zielführend, vielmehr sollen sich die Kindern gemeinsam mit den Eltern kritisch mit der modernen Medienwelt auseinandersetzen. "Technische Geräte als Babysitterersatz, als Strafe oder Belohnung einzusetzen ist ebenso wenig empfehlenswert wie ein eigener Fernseher im Zimmer des Kindes", so Anita Putscher. Außerdem soll der Medienkonsum zeitlich begrenzt werden. Ein bis zwei Stunden pro Tag und medienfreie Tage wären optimal. Vor allem die Eltern müssen sich hierbei ihrer Vorbildfunktion bewusst sein.
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