Ferdinand Naderer: Abschied von einem großem Gestalter

Ferdinand Naderer in "seiner" Ruine Spilberg. | Foto: Franz Walzer
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LANGENSTEIN. Eine große Trauergemeinde begleitete am 2. August in der Pfarrkirche St. Georgen Ferdinand Naderer auf seinem letzten Weg. Ein Ausdruck der Würdigung eines Menschen, der über viele Jahrzehnte hinweg in vielfältiger Weise dem Ausdruck "verdienter Gemeindebürger" mehr als gerecht wurde. Sein während eines Krankenhausaufenthalts durch eine Gehirnblutung ausgelöstes, völlig unerwartetes Ableben im Alter von 67 Jahren, traf Familie, Freunde und Weggefährten tief. "Energie und Begeisterung, Freude am Gestalten, Familienmensch, Vereinsmeier im positivsten Sinn": egal mit wem man in den folgenden Tagen ins Gespräch kam - über "den Ferdl" wussten alle etwas Positives zu erzählen.

Multifunktionär mit Herzblut

Lange war er in der Gemeindepolitik seines Heimatortes Langenstein tätig: Gemeinderat, Gemeindevorstand, Vizebürgermeister, ÖVP-Obmann - kein Honiglecken für einen Bürgerlichen in einer traditionell erzroten Gemeinde. Doch gerade als Oppositionspolitiker eroberte sich Ferdinand Naderer mit Pragmatismus und Handschlagqualität Respekt und Wertschätzung weit über die eigene Partei hinaus. Sozial und Kulturfragen hatten in ihm stets einen eifrigen Unterstützer. Ein großes Anliegen war ihm etwa das Gedeihen des Pfarrcaritas-Kindergartens, in dessen Vorstand er sich als Vertreter des Pfarrgemeinderates über lange Zeit tatkräftig engagierte. Neben der Personalverwaltung und der internen Kindergartenorganisation war er als ausgebildete Bauingenieur natürlich auch bei allen Bauorojekten gefragter Berater und Umsetzer.
Neben dem Engagement für die jüngsten Gemeindebürgern war es dem Gusner auch immer wichtig, Traditionen hochzuhalten und zu bewahren. Egal ob beim Kameradschaftsbund, als Funktionär im Seniorenbund oder beim Maibaumsetzen im Sparverein - eine Veranstaltung ohne seinen Namen im Organisationsteam war fast undenkbar. Oft dafür im Einsatz war sein roter Traktor, mit dem er in der Gegend schon zum echten Original geworden war. Gefährt und Besitzer gehörten einfach zum Ortsbild dazu.

Späte Leidenschaft: Burg Spilberg

Eine späte, dafür umso intensivere Mission fand Ferdinand Naderer in den vergangenen Jahren schließlich in der Ruine Spilberg. Kurz vor deren endgültigem Verfall "adoptierte" er das historische Gemäuer und gründet den Verein "Freunde der Burgruine Spilberg". Dort sitzt der Schock über sein Ableben besonders tief. Auf der Vereinshomepage findet sich eine treffende Würdigung, der nichts mehr hinzuzufügen ist: "Ferdinand und seine Burg – er war der Motor. Durch seine Energie, seinen Einsatz und seine Leidenschaft erwachte die Ruine aus ihrem Dornröschenschlaf. Er hat es verstanden, viele Menschen für die Idee, Spilberg vor weiterem Verfall zu bewahren, zu begeistern und zur Mitarbeit zu gewinnen. Er war ein Visionär, der wollte, dass das Juwel in den Donauauen wieder zugänglich wird für die Bevölkerung, für Schulen und Kindergärten. In den letzten drei Jahren haben sich auf dieser Burg mehr Dinge verändert als zuvor in den letzten 300 Jahren. Er war sich nie zu schade für irgendetwas und sehr oft hat er, bevor er jemand um Hilfe gebeten hat, das lieber gleich selbst erledigt. Unermüdlich war er unterwegs, nicht nur für Spilberg, sondern auch für alle, die ihn brauchten, denn seine Hilfsbereitschaft war grenzen- und bedingungslos."

Ferdinand Naderer in "seiner" Ruine Spilberg. | Foto: Franz Walzer
Bart und Lederhose - die Markenzeichen von Ferdinand Naderer | Foto: Franz Walzer
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