50 Jahre Rotes Kreuz: Es begann in einer Uhrmacherwerkstatt

Veteranen und Zukunftshoffnung: Die Gründer  Gottfried Schwabegger, Theresia Wabro und Hubert Janko verstehen sich bestens mit dem 70 Jahre jüngeren Rotkreuznachwuchs.
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  • Veteranen und Zukunftshoffnung: Die Gründer Gottfried Schwabegger, Theresia Wabro und Hubert Janko verstehen sich bestens mit dem 70 Jahre jüngeren Rotkreuznachwuchs.
  • hochgeladen von Eckhart Herbe

1968 bildete den Höhepunkt der weltweiten Bürgerrechtsbewegung, die Alt-68er sind legendär. Eine Bewegung ganz anderer Art entstand in diesem Jahr in St. Georgen an der Gusen. Von einer Uhrmacherwerkstatt als Basis rückte ein kleines Grüppchen Idealisten erstmals mit einem gebrauchten Rettungswagen zum Helfen aus – die Ortsstelle mit der Funkkennung 0740, Rotes Kreuz  St. Georgen, war geboren. 

Am 23. und 24. Juni wird das 50er- Jubiläum ein ganzes Wochenende lang gefeiert.

Am 1. Jänner 1968 startete der Dienstbetrieb der zwei Monate zuvor offiziell gegründeten Ortsstelle. Uhrmachermeister Hans Dotter war erster beruflicher Sanitäter, der im Einsatzfall seine Werkstatt schloss und die Rotkreuzuniform anzog. 42 Freiwillige standen ihm zur Seite. RK St. Georgen musste sein Existenzrecht erst beweisen, sonst wäre das Einsatzgebiet von Linz aus versorgt worden - heute kaum vorstellbar, noch dazu ohne die damals nicht vorhandene Steyreggerbrücke.

Start mit einfachsten Mitteln

Theresia Wabro (83), Hubert Janko (80) und Gottfried Schwabbegger (80), die drei verbliebenen und noch immer aktiven Gründungsmitglieder, erinnern sich: "Wir hatten ein Telefon und im Nachtdienst eine Liege für den Fahrer in einem kleinen Raum am Marktplatz. Bei einem Einsatz musst dieser seinen Sani oder die Schwester von daheim oder einem zweiten, einsamen und daher recht gruseligen Schlafraum im leerstehenden alten Lehrerhaus - dort steht jetzt die Musikschule - abholen, nachdem er sie aus dem Bett geklingelt hatte. Leitstelle, Notarzt, Hubschrauber und die meisten heute üblichen Sanitätsgeräte gab es damals noch nicht. Aber wir haben so schon im ersten Jahr 678 Einsätze bewältigt. Und wir sind heute noch davon überzeugt - das Helfen war und ist immer eine motivierende und schöne Aufgabe!" Eine Einstellung, die auch Konrad Dollhäubl, über Jahrzehnte prägender Gestalter und langjähriger Ortsstellenleiter, teilte. Er war trotz fortschreitender schwerer Krankheit bis zum Schluss auf "seiner" Rotkreuzstelle für andere da. Das runde Jubiläum hat er leider nicht mehr erlebt.

Vorbild mit internationalem Ruf

Was 1968 mit einfachsten Mitteln begann, wurde rasch zum Erfolgsprojekt. RK St. Georgen genießt auch international hohes Ansehen, zahlreiche Innovationen und Ideen aus der Ortsstelle wurden landesweit umgesetzt. Die jährliche Einsatzzahl hat sich mit über 7.000 mehr als verzehnfacht. Aktuell 342 Aktive aller Sparten sind 50 Jahre später dabei. Viele davon sind jung an Jahren und dennoch schon „Veteranen der Bewegung“ – so ist etwa der mit 33 ununterbrochenen Jahren aktuell dienstälteste Sani erst 49. Die  jüngsten Jugendrotkreuzler sind sechs Jahr alt, die Ältesten in der St. Georgener RK-Familie weit jenseits 80. Sie alle sind mit den Ortsstellenräumen gewachsen.  Nach dem Start im Uhrmachergeschäft bildete das ehemalige Postamt auf der anderen Marktplatzseite die Heimstatt und seit dem Jahr 2000 ist nun das Einsatzzentrum an der Gusentalstraße Basis der Arbeit „aus Liebe zum Menschen“.

Wo: Einsatzzentrum, Gusentalstrau00dfe 21, 4222 Sankt Georgen an der Gusen auf Karte anzeigen
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