In 20 Perger Schulen wird nun täglich geturnt
20 Perger Schulen führten tägliche Turnstunde ein – Oberösterreich-Rekord! Was dahinter steckt.
BEZIRK PERG (mikö). "Wir wollen gesunde Kinder und ihnen Freude an der Bewegung vermitteln", bringt es die Perger Pflichtschulinspektorin Notburga Astleitner auf den Punkt. Gleich 20 Perger Schulen machen seit diesem Schuljahr bei der täglichen Bewegungs- und Sporteinheit mit. Vor allem für Volksschulen, die bislang in den ersten zwei Jahrgängen drei, danach zwei Turnstunden pro Woche haben, ist das Konzept interessant. Die Besonderheit: Neben den normalen Turnstunden kommt einmal in der Woche ein ausgebildeter Bewegungscoach an die Schule. Dieser gestaltet Spiele und Übungen mit den Mädchen und Burschen, die fit für den Alltag machen.
Brücke zum Vereinssport
Der Bewegungscoach bildet auch die Brücke zum Vereinssport, empfiehlt Sportarten zum Ausprobieren und unterstützt Lehrer – siehe Interview unten. An jenem Tag, an dem der Stundenplan keine Bewegungs- und Sporteinheit vorsieht, wird Bewegung in andere Fächer integriert. Beim "integrativen Unterricht" werden Lehrinhalte in Kombination mit körperlicher Aktivität vermittelt.
Herzensthema in Windhaag
In Windhaag legt man seit Jahren großen Wert auf Sport. Die Schule trägt den Titel "Bewegte Schule". Für Direktorin Anna Neubauer ein Herzensanliegen: "Unsere Schüler sind schon vor dem Unterricht am Spielplatz draußen. Jeden Tag gibt es am Vormittag eine lange Bewegungspause. Wenn es das Wetter erlaubt, sind wir draußen – im Sommer und im Winter. Durch die bewegte Pause kommen wir in den ersten zwei Klassen sogar auf mehr als die tägliche Turnstunde."
Im Land ob der Enns beteiligen sich 153 Schulen am Projekt. "Damit gibt es immerhin 26.000 Bewegungseinheiten für 13.000 Schüler zusätzlich. Aus unserer Sicht gibt es aber noch Luft nach oben", sagt Sportreferent Landesvize Michael Strugl.
Bewegungscoach Kathrin Kastner im Gespräch
Kathrin Kastner aus Baumgartenberg ist seit diesem Schuljahr als Bewegungscoach in den Schulen Windhaag und Mitterkirchen tätig – insgesamt zehn Stunden pro Woche. Neben dieser Tätigkeit ist sie bei der Sportunion Oberösterreich angestellt.
BRS: Wie wird ein Bewegungscoach auf die Tätigkeit in der Schule vorbereitet?
Kastner: Ich komme aus dem sportlichen Bereich, bin Übungsleiterin und Instruktorin für Volleyball. Bei den Prinz Brunnenbau Volleys bin ich Nachwuchstrainerin und Spielerin, zuletzt in der 1. Bundesliga. Auf der Pädagogischen Hochschule habe ich die pädagogische Ausbildung zum Bewegungscoach absolviert.
Worauf wird besonderer Wert gelegt?
Auf polysportive Bewegung, die Schüler sollen viele Möglichkeiten kennenlernen. Gefördert werden koordinative und motorische Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Orientierung oder Beweglichkeit. Wenn Lehrer für bestimmte Turnübungen zu wenig Zeit haben, gehe ich speziell darauf ein.
Sie arbeiten auch mit Vereinen zusammen.
Ich halte Kontakt mit umliegenden Sportvereinen. Ziel ist es, die Kinder zum Sport zu begeistern und bewegen – nicht nur in der Schule. Dadurch wirkt das Projekt nachhaltig.
Zur Sache – Teilnehmende Schulen
Folgende Schulen im Bezirk sind nun sogenannte TBUS-Schulen (tägliche Bewegungs- und Sporteinheit):
•VS Allerheiligen (4 Klassen)
•VS Bad Kreuzen (8)
•VS Baumgartenberg (5)
•VS Grein (1)
•VS Langenstein (3)
•VS Luftenberg (8)
•VS Mauthausen (4)
•VS Mitterkirchen (6)
•VS Münzbach (4)
•VS Pabneukirchen (6)
•VS Perg (10)
•VS Ried (7)
•VS St. Georgen/Gusen (4)
•VS St. Georgen am Walde (6)
•VS St. Nikola (2)
•VS St. Thomas (2)
•VS Windhaag (4)
•NMS Baumgartenberg (8)
•NMS Grein (8)
•NMS ST. Georgen/Walde (2)
Initiator ist das Sportministerium. Das Projekt wird vom Landesschulrat OÖ mit den Sportdachverbänden (Askö, Asvö und Sportunion) koordiniert.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.