Prächtiger Krabbler mit gefährlicher Verwandtschaft

Zwei prächtige Besucher im Garten von Regionaut Eckhart Herbe: Herr und Frau Moschusbockkäfer.
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Es surrte, der in der Hängematte auf seiner Terrasse relexande St. Georgener Regionaut  verspürte ein leichtes Kribbeln auf seine Unterarm und entdeckte ein wahres Prachtexemplar von Insekt: einen fast 5 Zentimeter großen, mit nochmals so langen Fühlern versehenen und im Sonnenlicht in allen Farben schillernden Käfer. Noch während sich Kinder und Opa um den seltenen Fund scharten und sich alle zusammen über einen intensiven, sehr aromatischen Duft wunderten, bekam der seltene Besucher Verstärkung durch zwei weitere Exemplare, die sich in der Folge ungeniert einer tierischer Romanze hingaben.
Knauers Insektenatlas und die Homepage das Nationalparks Donauauen sorgten schließlich für Erhellung, wer da zu Gast war. Die prächtigen Besucher sind europäische Moschusböcke (Aromia moschata). Genau eine Art dieser Gattung gibt es in Europa und diese wird durch die zunehmende Zerstörung ihres Lebensraums immer seltener. In Deutschland stehen die Käfer bereits unter Naturschutz, in Östereich gelten sie als gefährdet. Ihr Lebensraum sind Auwälder, manchmal auch Parks und Gärten, wo sich ihre Larven vor allem in Totholz von Weiden entwickeln. Die Käfer ernähren sich von Pflanzensäften und Blütennektar. Zu ihrem Namen kommen sie dadurch, da sie in der Lage sind, ein moschusartig riechendes aromatisches Sekret abzugeben. Der charakteristische Geruch entsteht durch chemische Umwandlung von Salizylsäure - dem Wirkstoff jeder Aspirin-Tablette, die sie über ihre Futterpflanze, die Silberweide, aufnehmen. Das Sekret, das die Käfer absondern, wurde früher sogar zum Parfümieren von Pfeifentabak verwendet

Schädlicher  Verwandter aus Asien eingeschleppt

Wer unseren heimischer Moschusbock in seinem Garten entdeckt, kann sich also über den seltenen Gast freuen. Anders sieht es bei seinem Verwandten, dem Asiatischen Moschusbock (Bilder und Informationen z.B. unter www.baumpflegeportal.de), aus. Dieser ist glänzend schwarz und hat ein knallrotes Halsschild. Der Käfer wird bis zu vier Zentimeter lang. Er wurde zusammen mit anderen Exoten wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer mit Holzimporten aus Asien eingeschleppt und ist mittlerweile in Bayern, Österreich, der Schweiz und Italien nachgewiesen. Er schädigt vor allem Kirsche, Pflaume, Blutpflaume, Mirabelle, Zwetschge, Pfirsiche und ähnliche Obstbaumsorten, aber auch verschiedene Ziergehölze wie Zierkirsche oder Kirschlorbeer und kann die Bäume bei starkem Befall sogar zum Absterben bringen. Typische Befallskennzeichen sind Bohrmehlhäufchen rund um die Bäume und in Astgabeln, die von den bis zu vier Zentimeter großen Larven, die sich durch das Holz fressen, verursacht werden. 
Die Stadt Wien und die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) haben zu den exotischen Bockkäfern Broschüren herausgegeben:
Broschüre Bayrische LfL zum Asiatischen Moschusbockkäfer
Broschüre Stadt Wien zum Asiatischer Laubholzbockkäfer

Befall mit Exoten meldepflichtig

Diese exotischen Verwandten der harmlosen heimischen Bockkäfer haben bei uns keine Fressfeinde und können sich daher rasch ausbreiten. Werden derartige Käfer im Garten oder im eigenen Wald entdeckt, so müssen diese beim Amtlichen Pflanzenschutzdienst  gemeldet werden.

Kontakt in OÖ:
Landwirtschaftskammer für Oberösterreich
Amtlicher Pflanzenschutzdienst
Auf der Gugl 3, 4021 Linz
Tel. 050/6902-1402, Mag. Fritscher Michael
050/6902-1409, Dr. Landl Marion
Fax 050/6902-91409
E-Mail: michael.fritscher@lk-oo.at  bzw. marion.landl@lk-ooe.at

Wo: Garten, 4222 Sankt Georgen an der Gusen auf Karte anzeigen
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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