"Kein Wildwest-Sport"

GREIN. Mit Luftgewehr und Luftpistole wird seit 1984 im Schützenlokal in der Freibadanlage das 10 Meter entfernte Ziel anvisiert. Bei Kindern (ab 10 Jahren) und Anfängern wird mit aufgelegter Waffe begonnen und ab 14 Jahren wird das Sportgerät stehend frei betätigt. Mit Vorurteilen sind die Präzisionssportler bis heute konfrontiert. "Es handelt sich um keinen Wildwest- oder Kriegssport, sondern um ein Mentaltraining auf höchster Ebene", sagt Johann Zavadil, 34 Jahre lang Oberschützenmeister. Höchste Konzentration, großer Ehrgeiz und Beherrschung seien nötig, um möglichst genau den 10er – also in die Mitte – zu treffen. "Das erfordert Talent und langes Training". Der 382 Jahre alte Verein blickt auf eine lange, bewegte Geschichte zurück. Seine Glanzzeit erlebte man durch die Schieß-Talente Karl Fröschl und Liesl Grell. Der Dimbacher Fröschl brachte es auf viele Staatsmeister- und unzählige Landesmeistertitel. 1972 vertrat er Österreich im Bewerb Kleinkaliber liegend bei den Olympischen Sommerspielen. Grell eroberte ebenfalls Staats- und Landesmeistertitel. "Die zwei Schützen trugen den guten Ruf durch ihre Teilnahme an internationalen Wettkämpfen weit über die österreichischen Grenzen hinaus", betont Zavadil. Schützenscheiben im Vereinslokal erinnern an einstige lustige gesellschaftliche Begegnungen und Wettkämpfe mit Nachbargemeinden. Je eine Mannschaft mit dem Luftgewehr und der -pistole sind heute aktiv, rund 40 Mitglieder umfasst der Verein.
Zavadil begann als Kind mit dem Schießsport und ist bis heute aktiv. "Du brauchst unheimlich starke Nerven, gute Augen und jeder Schuss muss gezielt abgegeben werden, das reizt mich." Sein sehnlicher Wunsch: Dass sich wieder eine Jugendgruppe bildet.

Zur Sache

Im Zuge des Kinderferienprogramms findet am FR, 3. August, 19 Uhr die Veranstaltung "Wer trifft in die Mitte" in der Schützenhalle statt (ab 10 Jahre). Anmeldungen bei Johann Zavadil, Tel. 0664/3734 204.