Pielachtal, Igel, Pflege
Den Igeln helfen – aber richtig (mit Video)

Igel sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft, vor allem aufgrund von Lebensraumverlust ist ihr Bestand rückläufig. | Foto: Halmer
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  • Igel sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft, vor allem aufgrund von Lebensraumverlust ist ihr Bestand rückläufig.
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Eine Pielachtalerin pflegt in ihrer Freizeit die stacheligen Säugetiere.

PIELACHTAL. Warm anziehen und raus für einen Winterspaziergang. Doch was sieht man da vorne neben der Straße? Einen Igel – doch ist der nicht viel zu klein? Und sollte er nicht zu dieser Zeit seinen Winterschlaf halten? Genau in so einem Fall kommt beispielsweise Jeanette Halmer ins Spiel. Sie hat es sich zu ihrem Hobby gemacht, kranke, unterernährte und verletzte Igel aufzunehmen und zu pflegen, mit dem Ziel, diese rasch gesund wieder in die Freiheit zu entlassen.

Wie alles begann

"Zu Halloween 2020 haben mein Mann und ich selber zwei Igel gefunden. Für den Herbst waren die beiden noch zu leicht und wollten oder konnten nicht in ihren Winterschlaf gehen. Zuerst wollten wir nur diese beiden durchbringen und haben sie selbst gepflegt",

erzählt Halmer. Unterstützung erhielt sie von einem Igel-Verein mit langjähriger Erfahrung. Eines kam dann zum anderen und schon fanden sich immer wieder Igel im Hause Halmer zur Pflege ein.

"Die Höchstzahl an Igeln in unserem Haus war 16",

lacht die Hobby-Tierpflegerin.

Jeanette Halmer befreit die Igel von Parasiten. | Foto: Franziska Pfeiffer
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Ein eigenem Raum zur Pflege

"Mittlerweile haben wir einen eigenen Igel-Raum",

erzählt Halmer. Derzeit hat sie drei stachelige Freunde zur Pflege darin, acht weitere überwintern gerade im Garten.

In solchen Häuschen überwintern die Igel im Garten. | Foto: Franziska Pfeiffer
  • In solchen Häuschen überwintern die Igel im Garten.
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"Bei mir hat jeder seine eigene Box. Das ist wichtig, um zu vermeiden, dass sie sich gegenseitig anstecken."

Einer der zu Pflegenden ist beispielsweise Grisu.

"Grisu wurde im Herbst alleine auf der Straße gefunden. Damals hatte er 130 Gramm und das ist für diese Jahreszeit zu wenig, um zu überleben. Igel verlieren bis zu 40 Prozent ihres Gewichtes während des Winterschlafs."

So wurde er also aufgenommen und gut gefüttert.

"Jetzt hat er 1.130 Gramm. Er könnte noch mehr haben, aber das ist schon ganz gut."

Grisu wird seit Herbst von Jeanette Halmer gepflegt. | Foto: Franziska Pfeiffer
  • Grisu wird seit Herbst von Jeanette Halmer gepflegt.
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Ziel bei dem ganzen Unterfangen sei es, die Tiere wieder ehest möglich auszuwildern. Igel sind Wildtiere und sollen nicht als Haustiere gehalten werden.

Richtig helfen

Sollte man einen Igel in der kalten Jahreszeit finden, hat Jeanette Halmer ein paar Tipps, um richtig vorzugehen:

"Zuerst sollte man schauen, ob der Igel tagsüber unterwegs ist und ob der Igel im Nacken einen Hungerknick hat. Igel sollten normal sehr rundlich sein. Wenn er einen Knick hat, stimmt etwas nicht. Dann den Igel sichern: Vorsorglich mit dickeren Handschuhen angreifen, am besten in einen Karton an einen ruhigen Ort setzen, mit einem Handtuch und einer Wärmeflasche und vorerst Wasser anbieten. Nach einer Stunde kann man Katzennassfutter anbieten, idealerweise ohne Sauce und ohne Getreide."

Tierarzt Christian Sulzer:

"Igelfindlinge bitte immer einer Tierrettungsorganisation melden ( z.B. Mostpfotenhilfe )
Tierrettung Mostpfotenhilfe holt diese Tiere ab und bringt sie in das nächste "Igelsanatorium". Igel haben fast immer hochgradigen Flohbefall, jedoch bitte nicht entflohen. Die meisten Hunde- und Katzenantiparasitika werden von Igeln nicht vertragen."

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