Waldbrandgefahr im Pielachtal
Strenge Verordnungen zum Schutz der Natur

- Schlimmer Waldbrand
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Wegen der zunehmenden Waldbrandgefahr wurden in Niederösterreich strengere Vorschriften erlassen. Die Feuerwehr Hofstetten Grünau betont die Herausforderungen durch Wetterbedingungen und fordert die Bevölkerung auf, sich an die Waldbrandverordnung zu halten.
ST.PÖLTEN-LAND/ HOFSTETTEN- GRÜNAU. Wegen der steigenden Gefahr von Waldbränden wurden im Pielachtal sowie im gesamten Bezirk St. Pölten-Land Waldbrandverordnungen gemäß Forstgesetz erlassen. „Schon ein kleiner Funke kann schnell zu großen Waldbränden führen, wie wir das in den letzten Monaten und Jahren leider oft erleben mussten. Daher gilt: Hirn einschalten in unseren Wäldern, jetzt mehr denn je“, appelliert Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).
Waldbrände werden immer mehr
„Die Zahl der Waldbrände hat sich meiner Meinung nach deutlich erhöht, da es immer weniger regnet. Die Statistiken entnehmen wir als Feuerwehr speziell in Hofstetten von meinem besten Meteorologen, Mario Winkler aus Kernhof“, erklärt Matthias Enne von der Feuerwehr Hofstetten Grünau. Neben den wetterbedingten Herausforderungen, wie dem verstärkten Wind, stellen sich auch logistische Probleme.

- Oft genügt ein kleiner Funke
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„Bei Wind besteht die Gefahr, dass Funken überspringen und sich das Feuer ausbreitet. Zudem sind viele Wälder schwer zugänglich und weit von Wasserversorgungen entfernt“, so Enne weiter.
Eigene Waldbrandtruppe in Weinburg
Die Waldbrandgefahr im Pielachtal wird durch diverse Faktoren verschärft, darunter steile Geländeformationen und schwer passierbare Forstwege. Auch die hohe Belastung der eingesetzten Kräfte ist ein Thema. „Wir benötigen nicht nur ausreichend Personal, sondern auch spezielle Ausrüstung, wie Pumpen, Schläuche, Krampen und Geländefahrzeuge“, erklärt Enne.

- Gelände ist herausfordernd.
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Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung durch die Waldbrandgruppe aus Weinburg, die mit einem speziell ausgestatteten Fahrzeug vom Landesfeuerwehrkommando für den Einsatz bei Waldbränden ausgestattet wurde.
Auf was zu achten ist
Die neuen Vorschriften verbieten in den betroffenen Gebieten das Entzünden von Feuer – einschließlich Lagerfeuer und Grillen – sowie das Rauchen. Auch das Wegwerfen von brennenden oder glimmenden Gegenständen wie Zigaretten oder Glasflaschen ist strikt untersagt. Zudem sind pyrotechnische Gegenstände verboten. „Diese Bereiche, zu denen auch Wiesen und Felder gehören, sind besonders gefährdet, da der Wind das Feuer schnell weitertragen kann“, warnt Pernkopf. Bei Verstößen drohen hohe Strafen von bis zu 7.270 Euro oder vier Wochen Freiheitsstrafe.
Die Feuerwehren sind bereits seit Jahren auf die Waldbrandbekämpfung spezialisiert, haben spezielle Waldbrandfahrzeuge angeschafft und über 200 Waldfachpläne ausgearbeitet. „Die Kameradinnen und Kameraden sind gut vorbereitet, doch am besten ist es natürlich, wenn Brände gar nicht erst entstehen“, so Pernkopf.
Um dies zu erreichen, ist die Mithilfe der gesamten Bevölkerung gefragt. „Weder ein Lagerfeuer im Wald noch eine weggeworfene Zigarette sind Kavaliersdelikte. Diese können große Schäden anrichten“, betont Pernkopf.
Wo die Verordnung gilt
Aktuell gelten die Waldbrandverordnungen in mehreren Bezirken, darunter Amstetten, Baden, Bruck an der Leitha, Gänserndorf, Horn, Korneuburg, Melk, Mödling, Mistelbach, Neunkirchen, St. Pölten Land, Tulln und Wiener Neustadt. Auch in den Magistraten Waidhofen an der Ybbs und Wiener Neustadt gelten die strengen Vorschriften.

- Matthias Enne
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Nur durch das gemeinsame Handeln von Feuerwehr und Bevölkerung können Wald-, Wiesen- und Buschbrände erfolgreich verhindert werden. „Besonders in Zeiten mit wenig Niederschlag ist es wichtig, vorsichtig zu sein und auf die Waldbrandverordnungen zu achten“, appelliert Enne an die Bevölkerung.
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