Lockdown "light"
Leise ist es im Pielachtal
Besonders hart trifft der neuerliche Lockdown einmal mehr die Branchen Kunst, Kultur und Gastronomie.
PIELACHTAL. Vor einer Woche traten die neuen Maßnahmen in Kraft. Doch was genau bedeutet das für die betroffenen Branchen?
Die Zeit nutzen
"Auch unser Museum ist geschlossen. Es tut uns leid, weil uns der Kontakt zu den Museumsbesuchern und Interessierten fehlt. Aber das ändert nichts daran, dass unsere Forschungsarbeiten und Inventarisierungen weitergehen. Wir nützen die Zeit für neue Projekte und individuelle Arbeiten. Wir bearbeiten auch unser Fotomaterial durch neue Digitalisierungen", erzählt Gerhard Hager vom Heimatmuseum Hofstetten-Grünau. Für ihn gibt es zu den Verordnungen der Regierung keine Alternativen. "Die Einschränkungen im persönlichen Bereich, in Teilen der Wirtschaft, im Sport, in der Kultur sind unbedingt notwendig, um die Menschen zu schützen", ist sich der Pielachtaler sicher. Er ist davon überzeugt, dass das gemeinsam lösbar sein wird und dass die Verantwortlichen sehr gut arbeiten. "Der kulturelle Bereich kann im Kleinen weiterarbeiten und die Zeit gezielt für interessante Projekte nützen. Schon in der schwierigen Zeit im Frühjahr haben wir begonnen, unsere Ausstellungsobjekte auf unserer Homepage in Wort und Bild zu beschreiben", so Hager.
Schwierige Zeit für alle
Dem Pielachtaler Künstler Heinz Trutschnig geht es nach eigenen Angaben gesundheitlich wie finanziell immer noch gut. "Schwierig ist es derzeit mit Ausstellungen und die Zusammenarbeit mit Galerien. Auch die sozialen Kontakte gehen mir ab", so Trutschnig. Derzeit plane er Ausstellungen und ein Kunstprojekt für das Jahr 2021. Ansonsten nutzt er die Zeit zum Malen neuer Werke. Zu der Frage was er vom 2. Lockdown hält, hat er eine klare Meinung: "Wenn es um Spitalsbetten und Intensivbetten in den Krankenhäusern geht bin ich mit dem zweiten Lockdown einverstanden. Allerdings bin ich der Meinung, dass es soweit gar nicht kommen hätte müssen, wären wir alle ein wenig vernünftiger gewesen." Seiner Meinung nach müssen Kunst und Kultur wie auch die Gastronomie am meisten darunter leiden. Peter Hruska vom Stanihof findet ebenfalls klare Worte: "Wir werden lernen müssen mit dem Virus zu leben. Hygienemaßnahmen und Schutz der Risikogruppen müssen verstärkt werden. Aber irgendwann muss wieder so etwas wie Normalität einkehren, denn sonst stehen wir vor den Trümmern unserer Gesellschaft." Er betont, dass man das Virus natürlich nicht unterschätzen darf. Als Gastronom trafen und treffen ihn die Maßnahmen sehr hart, denn fehlende Osterfeiern, Muttertagsfeiern, Erstkommunionen und das fehlende Weihnachtsgeschäft sorg(t)en für einen starken Geschäftsrückgang. "Der Lockdown mitten in der Gans'l-Saison ist das 'Sahnehäubchen'. Mit dem Lockdown wird auch versucht, die Wintersaison zu retten, aber dann verlagert sich das Problem wieder ins Frühjahr und es wird die dritte Welle rollen", so Hruska.
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