Dankbares Männlein aus der Sois
Ein Zwerg aus dem Soisertal verhalf fleißigen Kumpeln zu Reichtum.
PIELACHTAL (ag). Das Soisertal in Kirchberg an der Pielach ist heute wie damals ein wunderschönes Fleckchen Erde, welches von sagenhaften Geschichten geprägt ist. Die gebürtige Soiserin Sonja König erzählt in ihrem Sagenbüchlein einige davon. Die Bezirksblätter stellen in diesem Monat die Sage des dankbaren Bergmännleins aus dem Soistal vor.
Schwarzes Gold
Vor langer Zeit gab es in der Sois etliche Kohlebergwerke, wo einige Männer beschäftigt waren und so das Auskommen ihrer Familien sicherten. Die Bergleute begaben sich jeden Tag tief in den Berg hinein und blieben bis zum späten Abend dort.
Als sie eines Tages gerade bei ihrer Jause saßen, da kam ein kleines Männlein zu ihnen und fragte, ob er mit ihnen essen dürfe. Die gutmütigen Männer teilten die karge Jause mit den Zwerg. So vergingen viele Monde im Soisertal und der Zwerg aß und trank mit den fleißigen Arbeitern und zeigte ihnen auch immer wieder neue Kohleadern, die die Kassen der Soiser Bergmänner auffetteten.
Doch eines Tages war das Zwerglein beunruhigt und sagte zu ihnen: "Morgen dürft ihr nicht in den Berg, sonst geschieht ein Unglück." Die Arbeiter wunderten sich darüber, vertrauten dem Bergmännlein aber und ruhten sich einen Tag zuhause aus. Nur einer von ihnen, der Geldgierigste, ließ die Warnung außer Acht und begab sich in den Stollen. Nach einigen Stunden hörten die Männer ein lautes Gepolter - der Stollen in dem der Kumpel war, brach in sich zusammen und verschüttete den Mann. Da wurde den Arbeitern bewusst, dass ihnen der kleine Mann das Leben gerettet hatte.
Bald begannen die Männer einen neuen Stollen zu graben und fanden auch dort kohlereiches Gestein. Das kleine Bergmännlein sahen sie nie wieder.
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