Skiunfälle: Risikofaktor Mensch
Hochsaison für Wintersportunfälle. Grund ist oft Selbstüberschätzung.
ZELL/SEE. Von der Skipiste direkt ins Krankenhaus – mit den Semesterferien steht die Hochsaison in den Unfallambulanzen bevor. Mehr als 20.000 Ski- und Snowboardunfälle prognostiziert das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) österreichweit in dieser Wintersaison.
Salzburg Spitzenreiter
Im Jahr 2015 passierten 21.500 Unfälle beim alpinen Skilauf und 4.200 Snowboardunfälle. Im Land Salzburg verunglückten bei Ski Alpin Unfällen 5.500 Personen, beim Snowboarden 1.100. Das Bundesland war damit Spitzenreiter, gefolgt von Tirol mit 4500 Ski- und 900 Snowboardunfällen.
Gebrochene Knochen und Sehnenverletzungen nach Stürzen machen den Großteil der Unfälle aus. Kopfverletzungen sind aufgrund der hohen Helmtragequote tendenziell rückläufig. Neben Selbstüberschätzung und mangelnder Kondition sind viele Sportler mit zu hohen Geschwindigkeiten aber auch Fehlsichtig unterwegs.
Fehlsichtig unterwegs
„94 Prozent aller Unfälle auf der Piste passieren ohne Fremdverschulden und sind oftmals auf Selbstüberschätzung, hohe Geschwindigkeiten, mangelnde körperliche Fitness und Übermüdung zurückzuführen. Viele Sportunfälle stehen auch mit einer nicht korrigierten Sehschwäche in Zusammenhang“, erklärt Klaus Robatsch vom KFV. Trotz der hohen Unfallzahlen sei das Ski- oder Snowboardfahren keine Hochrisikosportart. Risikofaktor Nummer 1 sei der Mensch selbst. Rund 30 Prozent der Freizeitskifahrer üben ihren Sport fehlsichtig, d. h. ohne erforderliche Sehhilfe aus. Es wird empfohlen, auf gute Sicht zu achten, denn Analysen zeigen, dass jeder fünfte Wintersportler Geschwindigkeiten von mehr als 80 km/h erreicht. „Ungeschützt und ungebremst gegen ein Hindernis wie einem Baum entspricht ein Aufprall mit 70 bis 80 Stundenkilometern ungefähr einem Sturz aus 20 bis 25 Metern – das wäre der 7. bis 8. Stock eines Gebäudes“, erläutert Robatsch.
Text : KfV
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