Schweißgerät und Winkelschleifer
Max Sendlhofers Leidenschaft ist die Metallkunst

- Max Sendlhofer bei der Arbeit für die beiden Trophäen des Weltcuprennens in Flachau.
- Foto: Johannes Brandner
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Viele Trophäen und Kunstwerke für die weltbesten Sportler stammen aus Max Sendlhofers Hand. Wir haben den Künstler in seiner Atelierwerkstatt in Mühlbach besucht.
MÜHLBACH. Als ich die Atelierwerkstatt von Max Sendlhofer (ein über 100 Jahre altes Gebäude, in dem sich früher ein Wasserkraftwerk befand) um 13 Uhr betrat, erwartete ich laute Schleif- oder Schweißgeräusche. Doch stattdessen telefonierte Sendlhofer aufgeregt mit einem seiner Materiallieferanten. "Das ist auch einer der Gründe, warum ich jeden Tag um circa fünf Uhr in der Früh aufstehe. Ich liebe die Ruhe in der Früh und kann mich voll und ganz auf meine Arbeit fokussieren. Da ruft mich keiner an und ich bin dann eine Zeit lang ungestört", erzählt der gebürtige Bischofshofener, der seit 2001 in Mühlbach wohnhaft ist.

- Das aktuellste Werk: ein Brunnen mit Yin-Yang-Motiv.
- Foto: Johannes Brandner
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Anfang mit Metallbildern
"Ich habe 2001 einen Malereikurs bei Ossy Bommer († 2024) besucht, aber das hat mich überhaupt nicht interessiert. Daneben habe ich begonnen, aus Spaß und Interesse mein erstes Bild aus Metall zu schweißen. Zufälligerweise habe ich zu dieser Zeit einen Schuhhändler aus Wien kennengelernt, der ein neues Geschäft eröffnete und sich für meine Werke interessiert hat. Von sechs Bildern, die er dann bei sich ausgestellt hatte, waren fünf gleich im ersten Monat verkauft", erinnert sich Sendlhofer zurück. Zu dieser Zeit hat er noch als Stahlbauschlosser für die Firma "Kesselwerk Loos" in Bischofshofen gearbeitet, wo er auch seine Fertigkeiten im Umgang mit Metall erlernte. Die Arbeiten dort seien aber sehr grob gewesen, deswegen habe er sich dann eine feinere Arbeit als Ausgleich dazu gesucht.

- Eines von Sendlhofers Metallbildern.
- Foto: Johannes Brandner
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Jedes Werk ein Original
"Wenn ich einen Auftrag erhalte, mache ich die Augen zu und stelle mir das fertige Ergebnis vor mir vor. Im Skizzieren bin ich leider nicht gut, aber damit sich meine Kunden etwas vorstellen können, muss ich es tun. Viele andere würden für Inspiration dann auf Social Media gehen und sich Werke von anderen ansehen. Das kommt für mich aber überhaupt nicht infrage. Ich will ja etwas Neues erschaffen und nicht etwas nachmachen, was es eh schon gibt. Das macht den Reiz für mich auch aus: etwas zu erschaffen, was es bislang nicht gibt", so Sendlhofer.

- Vorjahressiegerin Mikaela Shiffrin mit der Trophäe von Sendlhofer.
- Foto: Snow Space Salzburg
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Dass sein Können auch bei Trophäen für große Sportevents gefragt ist, erfüllt den Künstler mit Stolz. So fertigt er unter anderem die Siegertrophäe für den Nachtslalom in Flachau, den Pokal für den Sieger der Tour of Austria oder aber auch die Meisterschale für den SV Mühlbach nach dem Meistertitel im Vorjahr.
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