Gfatterhofer kehrt mit WM-Medaille im Gepäck heim
Der Mono-Skisportler Markus Gfatterhofer durfte beim WM-Debüt seine erste Medaille bejubeln.
ST. MARTIN (aho). Überglücklich kehrte Markus Gfatterhofer vergangene Woche aus Tarvis (ITA) zurück. Der Behindertensportler aus St. Martin eroberte bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft der Parasportler die Bronzemedaille im Riesentorlauf. "Ich habe immer gewusst, dass ich mithalten kann. Umso mehr freut es mich, dass ich gleich bei meiner ersten WM mit einer Medaille nach Hause fahren durfte", strahlt der 25-jährige Mono-Skifahrer.
Befreit an den Start gegangen
Für ihn gab es im Vorfeld keinen großen Druck, erzählt er. Sein Trainer gab die Devise aus: volle Attacke, kein Taktieren. "Ich hatte den Kopf frei und konnte voll riskieren", sagt Gfatterhofer. Genau das tat er und lag nach dem ersten Durchgang sogar in Führung.
Trotz Nervosität souverän
Als Letzter im zweiten Durchgang zu starten war für den Pongauer dann doch eine enorme Herausforderung – auch weil die beiden Starter vor ihm alles auf eine Karte setzten. Die Nervosität stieg zusätzlich durch einige Ausfälle vor ihm an. "Wenn's eine Unterbrechung gibt, sagen dir die Trainer zwar, es würde nur ein Tor umgesteckt. Du weißt aber genau, dass in Wahrheit ein Läufer gestürzt ist. Ich hatte wirklich 'Muffensausen', aber mir ist ein fehlerfreier zweiter Lauf gelungen, der fürs Stockerl gereicht hat." Die Bronzemedaille war Gfatterhofers erster Podestplatz, bisher hatte er zwei fünfte Plätze im Weltcup als Topresultate zu Buche stehen.
Medaille statt Karriereende
Seit einem Motocross-Unfall vor knapp zehn Jahren sitzt Gfatterhofer im Rollstuhl. Für ihn ist das Monoskifahren der schönste Sport, den man als Rollstuhlfahrer betreiben kann. "Ich genieße in meiner Heimat die Natur und bin in den Bergen unterwegs. Dort würde ich mit dem Rollstuhl sonst gar nicht hinkommen." Im Rennsport liebt er den Adrenalin-Kick. Zunächst gab es allerdings eine längere Findungsphase, in der er herausfinden musste, wie viel mit seiner Querschnittslähmung überhaupt möglich ist.
Mehrere Stürze samt Schulterverletzungen brachten den Pongauer zum Nachdenken. "Ich wollte schon fast aufhören, konnte mich aber überwinden und dann ist der Knoten geplatzt." Den großen Fortschritt machte er in den letzten beiden Jahren. "Mein Physiotherapeut hat mit mir intensiv und sehr professtionell gearbeitet, da haben wir richtig viel weitergebracht."
Weiter auf Medaillenjagd
Im Februar geht es im Weltcup für Gfatterhofer nach Asien. Nach den Bewerben in Japan steht das Weltcup-Finale in Pyeongchang/Südkorea an, wo nächstes Jahr die Paralympischen Spiele stattfinden. Dort will der St. Martiner wieder vorne mitmischen. "Eine Medaille wäre ein Traum, aber so etwas kannst du nicht planen, sonst zerbrichst du an den Erwartungen. Für mich ist es einfach geil, Skifahren zu können."
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