Landesgericht St. Pölten
Androhung von Beugehaft brachte Zeugin zum Reden

Richter Slawomir Wiaderek brachte eine Zeugin durch Ankündigung von Beugehaft zum Reden. | Foto: Ilse Probst
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  • Richter Slawomir Wiaderek brachte eine Zeugin durch Ankündigung von Beugehaft zum Reden.
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PURKERSDORF/ST.PÖLTEN (ip). Mit einer sehr seltenen Maßnahme brachte der St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek eine Zeugin zum Reden. Er verhängte zunächst eine Beugestrafe von 100 Euro und stockte schließlich auf eine 14-tägige Beugehaft auf, erst danach war die Slowakin bereit, ihrer Zeugenpflicht nachzukommen.

Fortgesetzte Verhandlung

Es war bereits der dritte Verhandlungstermin gegen einen 38-jährigen Slowaken, der sich wegen eines anderen Delikts derzeit in Strafhaft befindet. Beim ersten Mal erschien keines der drei angeblichen Opfer, beim zweiten Mal tauchte eine der Damen auf, diesmal erschienen die beiden anderen Zeuginnen, wobei eine von ihnen auch zum nochmals vertagten Termin Ende Februar geladen ist. Ihre verzögerte Aussagebereitschaft, die Widersprüche in ihren Angaben, sowie das teilweise Leugnen des Angeklagten bedürfen einer weiteren Klärung von Vorfällen, die sich unter anderem im Jänner 2017 in Purkersdorf ereignet haben sollen.

Drohungen und Gewalt

Damals hatte sich der vierfach, auch wegen Raubes vorbestrafte Mann in Purkersdorf einquartiert. Acht Monate führte er eine Lebensgemeinschaft mit der Slowakin, die nun behauptete, er habe sie von Anfang an geschlagen und sie nach ihren Fluchtversuchen durch massive Drohungen auch gegen ihren Sohn und ihre Mutter zur Rückkehr gezwungen.
Am 10. Jänner habe er sie dann erstmals nicht zu seiner Lieferantentätigkeit mitgenommen, sondern sie bis 13. Jänner eingesperrt. Aus Angst habe sie nicht um Hilfe gerufen. Nach seiner Rückkehr sei es zum Streit um ein Tablet gekommen. Er habe sie mit dem Tod bedroht, sie mehrfach geschlagen und gewürgt. Danach habe er einen Deospray entzündet und gedroht, ihre Haare in Brand zu stecken. Als sie nach einer weiteren Ohrfeige zu Boden gegangen sei, habe er zunächst einen Rasierer, danach auch ein Messer geholt und ihre Unterarme zerschnitten.
Gegenüber der Polizei erklärte sie, dass sie zu den Verletzungen nicht aussagen wolle, vor Gericht meinte sie zunächst, sie könne sich an die Schnitte nicht mehr erinnern.

„Ich glaube, Sie verheimlichen mir etwas“

, so Wiaderek zunächst noch geduldig. Mit „Angst vor dem Beschuldigten“ begründete sie schließlich ihr Schweigen und erklärte, dass der Bruder des 38-Jährigen ihr erzählt habe, was der Angeklagte mit anderen Frauen gemacht habe.

„Sehr schlimme Sachen; eine davon hat er sogar aus dem Fenster geworfen“

, habe der Bruder behauptet.

Wie Verteidiger Roland Schöndorfer resümierte, bekenne sich der Slowake nur zu zwei Drohungen und der Verwendung eines gefälschten Führerscheins schuldig. Die Schnittwunden habe sich die Frau aufgrund einer psychischen Erkrankung selbst zugefügt.

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