Sonntags-Shopping im Visier: Die Meinungen der Region
Erneut Diskussion um Öffnungszeiten am Sonntag: Die Meinungen in der Region sind gespalten.
REGION PURKERSDORF/KLOSTERNEUBURG (tw, cog). Was in so manchen Tourismusgebieten oder städtischen Gebieten längst Alltag ist, wird dieser Tage wieder heiß diskutiert: Sonntagsöffnungszeiten. Die Bezirksblätter sprachen mit Wirtschaftstreibenden aus der Region.
Ja zum Adventmarkt-Sonntag
"Meine Frau und ich arbeiten alleine im Geschäft und irgendwann braucht man einfach Zeit für die Familie", so Reinhard Nitsche vom Purkersdorfer "Kreatives Allerlei". Lediglich zur für das Kreativ- und Bastelgeschäft umsatzstärksten Zeit, zu Weihnachten, wird auch während des Adventmarktes und am Sonntag geöffnet: "Dann kommen auch viele Leute, die zum Beispiel gar nicht aus der näheren Umgebung sind."
Kundschaft lehnt es ab
Auch im Warenhaus Weiss hatte man vor einigen Jahren zu den Adventmarkt-Sonntagen geöffnet: "Es hat sich nicht ausgezahlt", erzählen Sylvia und Bernhard Weiss. Schon der Samstag Nachmittag sei, außer bei schlechtem Wetter, kaum renatbel, berichten die beiden. Von der Kundschaft würde der Sonntag als Einkaufstag hier nicht angenommen: "Und wenn man wie wir ein Familienbetrieb ist, wie soll man das machen?", denn zusätzliches Personal sei aufgrund der hohen Lohnnebenkosten keine Option, so Bernhard Weiss.
Möglichkeit offen halten
Anders sieht dies Michael Gartner, Obmann des Klosterneuburger Wirtschaftsvereins. Er ist klar für Sonntagsöffnungszeiten: "Ich find's als mehr als sinnvoll, an Tagen, an denen die Menschen entsprechend Muße zum Einkaufen haben, offen halten zu können. Gerade in Klosterneuburg. Es handelt sich hier um großteils Individualwirtschaftstreibende und ich finde aus rechtlicher Sicht sollte man das freistellen und die Rahmenbedingungen dafür schaffen." Der Erfolg sei dann davon abhängig, wie viele sich zur Sonntagsöffnung entscheiden."
Sonntag offen in Purkersdorf
In der Modeboutique Cesare Bosselli in Purkersdorf wird der offene Sonntag seit nunmehr 18 Jahren praktiziert, berichtet Inhaber Christian Schorm. Da Purkersdorf offiziell als Tourismusgebiet zählt, dürfen Geschäftsinhaber oder deren Familienmitglieder an einem Sonntag arbeiten, daher verbringt er selbst nahezu jeden Sonntag Vormittag im Laden: "Es ist nicht leicht und das auf die Mitarbeiter abzuwälzen finde ich nicht gut – wenn sich einer das einbildet, soll er selber drin stehen."
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