Daten für 2018 liegen vor
Die Zahl der Katholiken im Bezirk geht zurück

Die Zahl der Katholiken im Dekanat Breitenwang geht seit Jahren zurück. | Foto: Reichel
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Die Zahl der Katholiken im Bezirk Reutte sank mit Ende Dezember 2018 auf unter 24.000.

BREITENWANG (rei). Die Einwohnerzahl im Bezirk Reutte nimmt zu. Nicht sehr stark, aber sie geht langsam nach oben. Ende 2011 zählte das Außerfern 31.654 Einwohner, mit Stichtag 31. Dezember 2017 (die Zahlen aus 2018 liegen noch nicht vor) waren es 32.532.

Gegenläufige Tendenz

Die katholische Kirche musste zeitgleich einen kontinuierlichen Rückgang an Gläubigen hinnehmen. Das geht aus der neuesten Statistik der Diözese Innsbruck für das Jahr 2018 hervor.
2011 zählte die katholische Kirche im Außerfern letztmalig mehr als 25.000 Mitglieder, exakt waren es 25.217. Vornehmlich bedingt durch Kirchenaustritte - in kleinerem Maß auch aus anderen Gründen -  geht diese Zahl seither kontinuierlich zurück. Ende 2017 lag man gerade noch über der 24.000er Grenze.

211 Austritte im vergangene Jahr

2018 registrierte die Kirche im Dekanat Breitenwang, das fast ident mit dem Bezirk Reutte ist, mit 211 Austritten die höchste Anzahl im Beobachtungszeitraum 2011 bis 2018. Die Zahl der Katholiken rutschte somit durch Austritte und weitere Faktoren unter die 24.000er Grenze. 23.753 Katholiken gibt es somit aktuell im Bezirk.
Was die katholische Kirche im Bezirk Reutte derzeit erlebt, ist in anderen Teilen des Landes im Grunde ähnlich: Die Zahl der Gläugigen sinkt.

Stellungnahmen

Bischof Hermann Glettler nennt Gründe für diese Entwicklung: "Kirchenaustritte können vielfache Ursachen haben. Manchmal sind es persönliche Enttäuschungen und menschliches Versagen kirchlicher Verantwortungsträger, die dazu führen. Oft ist es der finanzielle Beitrag, der zu einer zumindest äußerlichen Verabschiedung von der Kirche Anlass gibt."
Tirols oberster Kirchenhirte ist dennoch zuversichtlich: "Vielleicht kommt für einige, die uns in den letzten Jahren verlassen haben, dennoch wieder die Zeit einer bewussten Entscheidung für die Kirche. Ein Wiedereintritt ist jederzeit möglich."
Generalvikar Florian Huber zeigt sich von den jüngsten Entwicklungen überrascht: "Ich empfinde die Stimmung in der Diözese Innsbruck mit Bischof Hermann als maßgeblichen Repräsentanten sowohl medial als auch in vielen persönlichen Gesprächen als durchaus gut. Der beherzte Einsatz von vielen Haupt- und Ehrenamtlicher gibt der Kirche in unserem Land ein sympathisches Gesicht.“
Der Generalvikar bestätigt die geringer werdende Bindung an die Kirche: „Mit großer Sorge bewegt mich allerdings mein Hauptverdacht, den ich hinsichtlich der erhöhten Austrittszahlen hege, dass christlicher Glaube und damit eine persönliche Beziehung zu Jesus zunehmend als wenig oder gar nicht mehr lebensrelevant erscheinen.“

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