Talente für Österreich
HLW - Reutte interkulturelles Gusto

Die Schulband der HLW Reutte
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„Die Karriere steht den Talenten offen“ – ohne Rücksicht auf Herkunft oder Vermögen!
Für den Anfang sorgten die ÖVP Frauen bereits 2017 und organisierten eine Veranstaltung in der Vilser Schulküche.
Dort wurde einst das „Projekt Marjam“ - Patinen für geflüchtete Frauen in Tirol vorgestellt und Flüchtlingsfamilien kochten Speisen aus ihren Ländern.
Dieser Abend hinterließ bei allen Beteiligten einen tiefen Eindruck und förderte den Wunsch so etwas wieder zu veranstalten.
In Zusammenarbeit mit der Regionalentwicklung Außerfern, allen voran Sieglinde Breuss, die Koordinatorin des Freiwilligen Zentrum Außerferns, wurde daher bald schon dieses neue Projekt auf die Beine gestellt. Es wurden im Vorfeld zahlreiche Ideen angesprochen, darunter auch die Möglichkeit hier mit der HLW zusammenzuarbeiten.
Dank eines sehr engagierten Lehrerteams an der HLW-Reutte konnte das Projekt letztendlich dann auch umgesetzt werden.
Die Fachlehrer für Kochen – Burgi Niederegger und Rene Lechner, die Schülerinnen, Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund gingen mit vollem Einsatz in die Schulküche und zauberten Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern.
So kam es dann am Montag, den 11. November im Foyer der HLW Reutte zu einem Abend mit ausgewählten Köstlichkeiten - für Gaumen, Ohr und Auge.

"Integration stärken - Vorurteile abbauen"

Eine Veranstaltung wie diese zielt in erster Linie darauf ab, Vorurteile zu beseitigen und zu zeigen, dass es möglich ist – einen gemeinsamen Weg zu gehen. Sie soll als Zeichen zur Bewusstseinsbildung dienen.
Mindestens 30 Prozent aller Flüchtlinge in Österreich sind Frauen und Mädchen. Frauen fliehen wegen Unterdrückung und Verfolgung aus politischen und religiösen Gründen. Aber auch Witwenverbrennungen, genitale Verstümmelung oder Vergewaltigungen sind weitere Gründe, die Frauen zur Flucht zwingen. Diese Frauen müssen bei uns einen besseren Zugang zu Bildung und zur Selbstständigkeit bekommen.
Besonders aber auch jungen Menschen haben nicht nur Anspruch auf Bildung, oder berufliche Qualifikation sowie die Chance zur Eigenverantwortung, es ist auch wichtig, ihnen das Gefühl zu geben, erwünscht, gebraucht und gefordert zu sein.

Leonie Gasser und Jakob Bunte eröffneten als Schüler der HLW den Abend unter dem Motto “Gusto interkulturell“. Nachfolgend richteten zu dem Wie und Warum, Carmen Striegl-Petz und  Sieglinde Breuss das Wort an die Besucher.

Nach dieser Begrüßung und den Grußworten von NR Elisabeth Pfurtscheller folgte dann der interkultureller Abend mit einem abwechslungsreichen Programm. Einerseits war die Schulband für eine stimmungsvolle musikalische Atmosphäre im Einsatz und anderseits stand ein interkulturelles Buffet, mit vielen neuen Geschmäckern, bereit.
Während des Abends konnten die Besucher auch die Ausstellung von Belal Sadeqi mit seinen faszinierenden Bildern bestaunen.

Bell Sadeqi ist ein 19-jähriger Junge aus Afghanistan. Er flüchtete mit seiner Familie aus dem Krieg mit einem einfachen Traum, dem vom Frieden. Seit Ende 2015 ist er nun in Österreich. Seine Geschichten erzählt er nicht mit Worten, sondern mit Farbe. Bell malt tatsächlich erst seit einem Jahr. Im Gespräch mit Sadeqi wurde schnell klar, er schwingt nicht einfach einen Pinsel über die Leinwand, sondern jede Farbe hat eine besondere Bedeutung.

Ein wesentlicher Teil des Abends war getragen von dem interessante Vortrag zum Thema „Talente sind grenzenlos“ von Hannes Missethon. Missethon hat sich der Aufgabe gestellt, die Ziele, Werte und Potenziale von Menschen zu erkennen und zu entwickeln, und es ihnen zu ermöglichen einen wertvollen Beitrag zur Evolution unserer Gesellschaft zu leisten.
Er macht speziell mit der Bemerkung aufmerksam: "Oft wird Hilfe angeboten, die gar nicht nötig ist". Daher zieht er es vor den Begriff "Hilfe" gar nicht erst zu verwenden und spricht lieber von einem Anleiten, einem hereinführen in die Gesellschaft - und meint: "Führen nicht helfen".
In seinem Referat betont Missethon einmal mehr, wie sehr die „Alterspyramide“ zu kippen beginnt und uns in zehn bis zwanzig Jahren der Nachwuchs fehlt. Nicht nur in Österreich, dies ist ein Problem in fast ganz Europa. Missethon hält als Fazit fest, dass wir Migranten brauchen und diese unterstützen müssen damit die gesamte Gesellschaft stabil bleibt. Nur so scheint unser System stabil zu bleiben und sich damit auch unsere Gesellschaft in Zukunft behaupten zu können.

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